Mieser Betrug in NRWPolizei enttarnt vermeintlich schwerbehinderten Bettler

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Mit Hilfe einer Krücke täuschte dieser Bettler am Samstag (8. August) in Lüdenscheid eine schwere körperliche Behinderung vor.

Lüdenscheid – Einen vermeintlich schwerbehinderten Bettler hat die Polizei am Samstag (8. August) auf einem Wochenmarkt in Lüdenscheid enttarnt.

  • In Lüdenscheid gab sich ein Mann am Samstag (8. August) als schwerbehinderter Bettler aus.
  • Die Polizei bemerkte das auffällige Verhalten des Mannes und nahm ihn mit auf die Wache.
  • Die Masche vorgetäuschter Extrembehinderungen ist polizeilich bekannt.

Lüdenscheid: Wuppertaler gibt sich als schwerbehinderter Bettler aus

Der Mann ging in gebückter Haltung, hatte das Bein auffällig nach innen gestellt und zitterte am ganzen Körper. Zum Gehen benutzte er eine Krücke. Als die Polizisten ihn bemerkten, warf eine ältere Dame gerade eine Münze in den Becher des Mannes.

Die Bewegungen machten im Gesamtbild jedoch offenbar einen ziemlich unechten Eindruck, woraufhin die Polizei den 27-jährigen Wuppertaler kontrollierte.

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Dann ging es zur nahe gelegenen Polizeiwache. Den Weg dahin beschritt der Verdächtige noch konsequent unter Beibehaltung der vermeintlichen körperlichen Einschränkungen.

Lüdenscheid: Schwerbehinderter Bettler kann plötzlich wieder laufen

Auf der Wache forderten die Beamten den Mann auf, das Schauspiel zu beenden. Nun erlebte der 27-Jährige nach Angaben der Polizei offenbar eine Spontanheilung. Schlagartig habe das Zittern aufgehört. Er hab die Fehlstellungen korrigiert und sei in der Lage gewesen, normal zu laufen, aufrecht zu gehen und problemlos Treppen zu steigen.

Die Masche vorgetäuschter Extrembehinderungen sei polizeilich bekannt, hieß es. Betteln ist in Deutschland grundsätzlich erlaubt.

Das Vortäuschen falscher Verhältnisse wie im oben geschilderten Fall kann jedoch einen Bettelbetrug darstellen. Auch zu aufdringliches/aggressives Betteln kann Anzeigen nach sich ziehen.

Betteln in Deutschland: Bettelbetrüger gehen kreativ vor

Die Betrüger gehen teils sehr kreativ vor. Beim Bettel-Trick halten Täter dem Opfer ein Blatt Papier vor, mit der Bitte um eine Spende zum Beispiel für Taubstumme. Häufig geben sich die Bettler selbst als taubstumm aus. Dabei nutzt einer die Ablenkung für den raschen Griff nach der Geldbörse oder in die Handtasche.

Die Polizei empfiehlt, im Zweifelsfall eher skeptisch zu sein und notfalls Polizei oder Ordnungsamt zu informieren. (sdm)