Prozess um Penis-BissSchäferhund in NRW wollte sein Herrchen beschützen

Ein belgischer Schäferhund absolviert am 14. September auf einem Sportplatz in Langenau bei Freiberg eine Übung im Schutzdienst.

Ein belgischer Schäferhund hat in Mönchengladbach einen 58-Jährigen gebissen. Der Besitzer des Hundes stand nun vor Gericht. Unser Symbolbild vom 14. September 2011, aufgenommen in Sachsen, zeigt einen belgischen Schäferhund bei einer Übung im Schutzdienst. 

Ein 58-jähriger Mann wollte in Mönchengladbach in seine zugeparkte Garage und klingelte deswegen beim Nachbarn. Mit einer Bisswunde im Schritt landete er im Krankenhaus.

Mönchengladbach. Der Prozess um den Biss in die Genitalien eines 58-jährigen Mannes in Mönchengladbach ist eingestellt worden. „Der Angeklagte kann wohl nicht für die Attacke seines Hundes verantwortlich gemacht werden“, räumte der Staatsanwalt am Montag (6. September) ein. Dafür sei wohl vielmehr seine Mutter verantwortlich gewesen. Sie habe damals die Haustür geöffnet, so dass der belgische Schäferhund „Rex“ das Opfer anfallen und beißen konnte.

Penis-Biss in NRW: Schäferhund „Rex“ verletzt Nachbarn im Schritt

Gegen den Nachbarn und Hundebesitzer war nach dem Vorfall ein Strafbefehl in Höhe von 3000 Euro erlassen worden, gegen den der 45-Jährige Widerspruch eingelegt hatte - mit Erfolg, wie sich am 6. September zeigte.

Das spätere Opfer hatte wegen einer zugeparkten Garage bei seinem Nachbarn geklingelt. Der 58-Jährige berichtete als Zeuge in der Verhandlung, dass er schon damals keinen Strafantrag gegen seinen Nachbarn stellen wollte. Der 45-Jährige hatte dennoch den Strafbefehl wegen fahrlässiger Körperverletzung erhalten.

„Ich war im Garten und habe das erst gar nicht mitbekommen“, erzählte der Hundehalter und fünffache Vater. „Ich habe mich dann direkt um den Nachbarn gekümmert und den Krankenwagen gerufen.“ Zu dem Zwischenfall sei es nur gekommen, weil „meine Mutter die Tür nach dem Klingeln geöffnet, aber nicht hinter sich zugezogen hatte.“

NRW: Schäferhund „Rex“ wollte offenbar sein Herrchen beschützen

„Rex“ habe aufgrund einer Ordnungsverfügung der Stadt die Wohnung nur mit Maulkorb und an kurzer Leine verlassen dürfen. „Der war Kettenhund, hat Angst vor allem und wollte mich um jeden Preis beschützen“, so der Hundehalter.

Das 58-jährige Bissopfer war mit einem Krankenwagen in eine Klinik gebracht worden. Die Ärzte attestierten eine Verletzung am Genital. „Das war nach zwei bis drei Tagen alles wieder in Ordnung“, erklärte der Zeuge.

Das Verfahren wurde daraufhin am Montag mit Zustimmung der Staatsanwaltschaft eingestellt - ein öffentliches Interesse an der Strafverfolgung bestehe in diesem äußerst ungewöhnlichen Fall nicht mehr. (dpa)