Horrorfahrt über die A 61Motorhauben-Prozess gegen Raserin startet in Gladbach

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Polizei-Markierungen an der Stelle auf der A61, an der ein Mann nach kilometerlanger Fahrt auf der Motorhaube abstürzte und sich schwer verletzte.

von Jonas Meister (meis)

Mönchengladbach – Das, was am Abend des 27. Dezember 2019 auf der A 61 bei Mönchengladbach passierte, war für einen 53-Jährigen aus Viersen der absolute Horror.

Mit dem Mann auf der Motorhaube war eine Frau aus Kempen über die Autobahn gerast, bevor der auf den Asphalt krachte. Während das Opfer die Wahnsinnsfahrt (hier lesen Sie mehr) nur knapp überlebte, stand die Raserin am Montag (15. Juni) vor dem Landgericht Mönchengladbach.

Mönchengladbach: Rückfahrt vom Weihnachtsmarkt entwickelte sich zur „Alarm für Cobra 11“-Szene

Die Staatsanwaltschaft wirft Heike E. (51) im Motorhauben-Prozess unter anderem versuchten Totschlag in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung und Trunkenheit am Steuer vor.

Alles zum Thema Weihnachtsmarkt

Details aus der Anklage zeigen, wie aus der Rückfahrt von einem Weihnachtsmarkt eine Szene aus „Alarm für Cobra 11“ wurde. So machte das Pärchen auf dem Weg von Düsseldorf nach Kempen zunächst auf dem Parkplatz „Bockerter Heide“ an der A 52 eine Pause.

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Als es hier zum Streit kam, setzte sich der 53-Jährige auf die Motorhaube des Autos seiner Lebensgefährtin. Spätestens da brannten der Frau die Sicherungen durch. Sie gab nämlich Gas, mit dem Mann auf der Haube!

Mönchengladbach: Mann rutscht nach Bremsmanöver von der Motorhaube und verletzt sich schwer

Nach der A 52 ging die Horrorfahrt dann auf der A 61 weiter. Dort fuhr die Frau mit bis zu 130 Stundenkilometern durch die Nacht. Um ihren „Beifahrer“ abzuschütteln, wechselte sie mehrmals die Fahrbahn und fuhr Schlangenlinien.

Knapp einen Kilometer hinter dem Autobahnkreuz Mönchengladbach legte sie schließlich ein Bremsmanöver hin. Dabei verlor der Mann auf der Motorhaube den Halt, krachte auf die Fahrbahn und zog sich dabei schwere Schädelverletzungen erlitten. Doch statt sich um den 53-Jährigen zu kümmern, fuhr seine Partnerin, die auch noch 1,7 Promille hatte, einfach weiter.

Für den gesamten Prozess hat das Gladbacher Schwurgericht bis zum 23. September weitere sieben Verhandlungstage angesetzt. (jme)