Zu Tode misshandeltNRW: Gericht spricht hartes Urteil im Fall Fabio ( †5)

Fall Fabio Urteil Mönchengladbach

Das Landegericht Mönchengladbach hat das Urteil im Fall Fabio (†5) gesprochen. Der Freund der Mutter, der den Jungen zu Tode misshandelte, wurde zu lebenslanger Haft verurteilt. Das Foto zeigt den Mann im Oktober 2020 im Gerichtssaal.

Mönchengladbach – Seit Oktober 2020 lief der Prozess im erschreckenden Fall von Fabio (†5), nun verkündete das Landgericht Mönchengladbach sein Urteil gegenüber der Mutter des kleinen Jungen und ihrem Freund.

  • Fall Fabio: Freund der Mutter zu lebenslanger Haft verurteilt
  • Mönchengladbach: Mutter von Fabio (†5) bekommt 7 Jahre Haft
  • Geschwisterkind von Fabio kam in Obhut des Jugendamtes

Landgericht Mönchengladbach spricht Höchststrafe im Fall Fabio aus

Wegen Totschlags an dem fünf Jahre alten Jungen hat das Landgericht Mönchengladbach am Mittwoch einen 23 Jahre alten Mann zu lebenslanger Haft verurteilt.

Die ebenfalls 23 Jahre alte Mutter von Fabio erhielt sieben Jahre Haft, wie das Gericht am Mittwoch (3. März 2021) verkündete. Sie war wegen Totschlags durch Unterlassen angeklagt. Das Urteil entspricht den Anträgen der Staatsanwaltschaft.

Mönchengladbach: Mutter von Fabio hätte Gefahr klar sehen müssen

Der 23-Jährigen stiegen die Tränen in die Augen, als sie das Strafmaß hörte. Sie habe Fabio bei ihrem Partner gelassen, obwohl sie gewusst habe, dass er das Kind bereits verletzt hatte, sagte der Vorsitzende Richter Lothar Beckers. Sie hätte klar sehen müssen, welche Gefahr ihrem Kind drohe.

Landgericht Mönchengladbach: Angeklagter mit unbewegter Miene

Der Angeklagte verfolgte die Urteilsbegründung mit unbewegter Miene. Ihm hielt das Gericht vor, eine frühere Freundin habe gesagt, er sei aggressiv und verliere die Impulskontrolle, wenn er keine Drogen bekäme.

Bei den vorhergehenden Beziehungen der angeklagten Mutter hätten Kinderärzte keine Verletzungen der Kinder bemerkt. Die beiden Angeklagten hatten erst spät in dem Prozess ausgesagt und sich gegenseitig belastet.

Anwälte der Mutter von Fabio und ihrem Freund wollen in Revision gehen

Ihre Anwälte wollen in Revision gehen. In einem ähnlichen Fall hat dieselbe Strafkammer des Landgerichts Mönchengladbach gerade vor dem Bundesgerichtshof einen Erfolg eingefahren. Mehr als vier Jahre nach dem gewaltsamen Tod eines fünfjährigen Jungen aus Viersen ist damit die lebenslange Haftstrafe für den Stiefvater rechtskräftig.

Er war wegen besonders schweren Totschlags verurteilt worden. Er hatte das Kind seiner Lebensgefährtin über ein Jahr lang aus Eifersucht und trotz bestehenden Kontaktverbots wiederholt geschlagen und im Oktober 2016 erwürgt.

Mönchengladbach: Kleiner Fabio wurde zu Tode misshandelt

Fabio war über Wochen hinweg immer wieder geschlagen worden, er hatte blaue Flecken und Schwellungen sowie eine Risswunde am Ohr.

Das Kind starb im April 2020 nach einem Schädelhirntrauma und inneren Verletzungen im Bauchraum noch in der Wohnung seiner Mutter. Das kleine Geschwisterkind von Fabio kam bei der Festnahme der Angeklagten in die Obhut des Jugendamtes. (dpa/lnw/lh)