Für InstagramMutmaßlicher Kinderschänder aus Remscheid filmte seine Taten

Polizei Remscheid Festnahme

Am Freitag, 9. Oktober 2020, wurde der mutmaßliche Kinderschänder aus Remscheid dem Haftrichter vorgeführt. Unser Symbolbild entstand im Jahr 2019.

Remscheid – Widerliche Taten in NRW aufgedeckt: Die Polizei hat einen Remscheider festgenommen, der dringend verdächtigt wird, einen mittlerweile 13-jährigen Jungen mehrfach schwerwiegend sexuell missbraucht zu haben. Er soll seine Verbrechen für Instagram gefilmt haben – doch das soziale Netzwerk legte ihm am Ende das Handwerk.

  • Ein 32-Jähriger wurde am Freitag, 9. Oktober dem Haftrichter vorgeführt
  • Ihm wird schwerer sexueller Kindesmissbrauch vorgeworfen
  • Über Instagram soll er seine Taten verbreitet haben, Instagram meldete den Mann bei der Polizei

Unfassbar: Der Angeklagte soll seine Taten aufgenommen und über die Social-Media-Plattform Instagram verbreitet haben. Das berichtete ein Sprecher der Wuppertaler Staatsanwaltschaft am Freitag, den 9. Oktober.

Dabei hat Instagram sehr strenge Richtlinien für die Verbreitung von sensiblem Bild- und Videomaterial. Beispielsweise sind Brustwarzen auf Bildern nicht erlaubt. Deswegen gab es unter anderem schon oft Protest von Bikini-Models.

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Schwerer sexueller Missbrauch in Remscheid: Opfer war erst acht Jahre alt

Der Mann aus Remscheid soll sich an einem zur Tatzeit Achtjährigen sexuell vergangen haben. Die Ermittlungen waren durch Erkenntnisse des Bundeskriminalamtes (BKA) in Gang gekommen.

Das BKA war wiederum von US-amerikanischen Behörden informiert worden, an die sich das zu Facebook gehörende Unternehmen Instagram gewandt hatte. Offenbar hat Instagram die perversen Taten bemerkt – und gemeldet. So wurde Instagram zum Verhängnis des Mannes...

Verdacht auf weiteren bevorstehenden Missbrauch in Remscheid

Nach der Aufbereitung und Sichtung der Daten ergab sich der weitergehende Verdacht des schweren Kindesmissbrauchs und eines unmittelbar bevorstehenden weiteren Missbrauchs des Jungen.

Dazu hatten mehrere Beamte Chat-Verläufe und Bilder bis tief in die Nacht gesichtet und dann wenige Stunden später zugeschlagen. Bei einer Hausdurchsuchung waren dann in Remscheid auch mehrere Datenträger sichergestellt worden.

Mutmaßlicher Kinderschänder war mit Eltern des Opfers befreundet

Der 32-Jährige wurde Ende Juni 2020 verhaftet. Die mit ihm bis dahin befreundeten Eltern des Kindes waren aus allen Wolken gefallen, als sie von dem Verdacht erfuhren, hatten die Ermittler damals berichtet. Der Beschuldigte hatte den Missbrauch bei seiner Vernehmung durch die Polizei bestritten.

Als die Ermittler mit dem speziell ausgebildeten Datenspürhund „Odin“ erneut anrückten, erschnüffelte dieser noch weitere USB-Sticks, die bei der ersten Durchsuchung von den Ermittlern nicht entdeckt worden waren. (dpa)