Mettmann – Ein Polizist staunte am Mittwochmorgen (16. Dezember) über ein Taxi in Heiligenhaus im Kreis Mettmann. Schon von weitem war dem Beamten klar, dass etwas mit dem Fahrzeug nicht stimmte. Bei einer Kontrolle klappte ihm dann die Kinnlade runter.

• Irrer Fall im Kreis Mettmann (NRW)
• Ein Polizist zog ein Taxi aus dem Verkehr
• Beim TÜV wurden unfassbare Mängel festgestellt – Lebensgefahr

Wie man mit so einem Auto überhaupt fahren kann, ist ein Rätsel. Dass der 69-jährige Fahrer mit dem schrottreifen Fahrzeug auch noch Kunden kutschieren wollte, grenzt an Körperverletzung. Zumindest ist nach der Begutachtung klar, dass das „Taxi“ schnellstens aus dem Verkehr gezogen werden musste.

Polizist entdeckt schrottreifes Taxi in Heiligenhaus

Der Motorrad-Polizist entdeckte den 17 Jahre alten Daimler-Chrysler der Mercedes E-Klasse gegen 10.30 Uhr auf der Höseler Straße. Schon auf den ersten Blick erkannte er „rundherum größere und kleinere Blessuren im Blechkleid“, fasst ein Pressesprecher den ersten Kontakt mit dem Taxi der besonderen Art zusammen.

Da auch Teile der Beleuchtung defekt waren, war schon dies Anlass genug, den Wagen einer näheren Kontrolle zu unterziehen.

Motor, Sitze, Schmutz: Unfassbare Fotos von Taxi in Mettmann

Der äußere Eindruck zum augenscheinlich schlechten Zustand des Fahrzeugs habe sich bei einer Betrachtung des Innenraums fortgesetzt, so die Polizei weiter. „Der Fahrersitz im insgesamt unaufgeräumt und schmutzig wirkenden Fahrgastraum war durchgesessen, platzte bereits aus den Nähten und zeigte auch weitere Defekte.“

Kontrollleuchten für mindestens einen Airbag hätten im Armaturenbrett hell aufgeleuchtet. Und der Beifahrersitz, auf dem ja eigentlich die geschätzten Kunden hätten Platz nehmen sollen, hing völlig lose in seiner Befestigung.

Beim Öffnen der Motorhaube muss einem der Angstschweiß auf die Stirn treten. Ein erheblicher Ölverlust sei offensichtlich gewesen. Der gesamte Unterboden des Fahrzeugs sei bereits großflächig mit Motoröl verschmutzt.

Noch während der Begutachtung tropfte schon fleißig Motoröl auf die Straße.

TÜV Rheinland stellt insgesamt 25 erhebliche Mängel fest

Dem Polizisten reichte der gruselige Anblick, er übergab das Gefährt an die Prüfstelle des TÜV Rheinland. Die Sachverständigen hätten insgesamt 25 großenteils erhebliche Mängel an dem Taxi festgestellt.

Hinzu kam: Alle Sicherheitsgurte im Fahrzeugfont waren demnach defekt, hinzu kamen diverse Beleuchtungs-, Reifen-, Achs- und Bremsmängel.

Der TÜV sah keine andere Möglichkeit, als das Taxi als gefährlich einzustufen und sofort aus dem Verkehr zu ziehen. Gegen den 69-jährigen Fahrer sowie das verantwortliche Taxi-Unternehmen wurde Anzeige erstattet. (jv)