Explosion in LeverkusenKein Dioxin in der Rauchwolke – Bürger sollen weiter vorsichtig sein

Eine schwarze Rauchwolke quillt nach der Explosion am 27. Juli im Leverkusener Chempark aus den Trümmern der Müllverbrennungsanlage.

Nach der Explosion in der Müllverbrennungsanlage des Chemparks in Leverkusen am 27. Juli stieg eine dicke schwarze Rauchwolke auf.

Die Rauchwolke, die am 27. Juli nach der Explosion im Chempark Leverkusen aufgestiegen war, enthielt nach Angaben des Umweltamtes nur eine geringe Menge Schadstoffe. 

von Stefanie Monien (smo)

Leverkusen. Bei der Explosion in der Müllverbrennungsanlage des Leverkusener Chempark am 27. Juli ist nach Angaben des Landesumweltamtes (LANUV) nur eine geringe Schadstoffbelastung entstanden. Es seien keine Rückstände von Dioxin und dioxinähnlichen Stoffen in den niedergegangenen Rußpartikeln festgestellt worden, teilte das Landesamt am Freitag (30. Juli) in Leverkusen mit. Die für 14.30 Uhr angekündigte Pressekonferenz hatte sich verzögert, da einige Protagonisten zunächst im Stau feststeckten.

Schon direkt nach der Katastrophe am 27. Juli war die Besorgnis der Anwohner wegen eines möglichen Dioxin-Austritts groß. Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach, zu dessen Wahlkreis Leverkusen gehört, hatte sich bereits am Donnerstag (29. Juli) sehr besorgt gezeigt.

Entwarnung für Leverkusen: Kein Dioxin in Rußpartikeln nachgewiesen

Am Freitag nun hieß es, dass die Untersuchungen der Ruß- und Staubrückstände, die nach dem Brand in der Müllverbrennung des Chemieparks Leverkusen in den umliegenden Wohngebieten niedergingen, nur eine geringe Schadstoffbelastung ergeben hätten.

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Es seien keine Rückstände von Dioxin und dioxinähnlichen Stoffen in den Rußpartikeln festgestellt worden. Bei den Polychlorierten Biphenylen (PCB) und den Polyzyklischen Aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) seien sehr geringe Werte gemessen worden, die die Bewertungsgrenzen unterschritten. Dr. Ulrich Quaß vom Landesumweltamt sagte am Freitag, es sei „eine gute Nachricht, dass die Partikel nicht wirklich kritisch sind.“ Sie seien vielmehr  „gesundheitlich und umweltmäßig unkritisch“.

Explosion in Leverkusen: Landesamt rät Bürger zur Vorsicht

Die Ergebnisse deuteten darauf hin, dass die am Brandereignis beteiligten Stoffe nur ein geringes Dioxin-Bildungspotential gehabt hätten. Die Ermittlungen, welche weiteren Stoffe bei dem Unfall beteiligt waren, dauerten noch an. Daher sei noch unklar, ob weitere, bisher unbekannte Stoffe in die nähere Umgebung der Brandstelle eingetragen worden seien. Deshalb empfehle das Landesamt, die bisher geltenden Maßnahmen der Gesundheitsvorsorge aufrecht zu erhalten.

Mindestens fünf Menschen waren bei dem Unfall ums Leben gekommen, 31 weitere wurden verletzt. Noch immer sind zwei Mitarbeiter vermisst. Nach ersten Schätzungen der Betreiber waren bei dem Unglück am Dienstag, 27. Juli, drei Tanks mit bis zu 900.000 Litern organischen Lösungsmitteln darin in Brand geraten. (dpa/smo)