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Veranstalter nutzte TrickWarum in einer NRW-Stadt ein Martinszug stattfinden durfte

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In Krefeld hat ein Veranstalter einen Martinszug als Demonstration angemeldet. Unser Symbolfoto ist während des Martinszuges in Kempen im November 2017 entstanden. 

Krefeld  – Karneval, Wiesn, Halloween: In Zeiten der Corona-Pandemie muss so mancher Brauch ausfallen. Auch Martinsumzüge hatten es in diesem Jahr schwer: Die traditionell um den 11. November stattfindenden Umzüge fielen in NRW der Pandemie zum Opfer. Nur in einer Stadt sieht das etwas anders aus...

  • Martinsumzug in Krefeld: Organisator verkauft Umzug als Demonstration
  • Martinsumzug mit speziellem Sicherheitskonzept findet in Krefeld statt
  • „Einziger richtiger Martinszug in NRW”

Während einige Städte – darunter Wuppertal, Paderborn und Bergisch Gladbach – die Laternenumzüge von vornherein komplett verboten hatten, hieß es in vielen anderen Städten, dass Umzüge stattfinden dürfen – allerdings nur unter ganz bestimmten Corona-Auflagen.

Wenig später dann die Ernüchterung: Im Rahmen des Teil-Lockdowns verbot das Land NRW sämtliche Martinsumzüge, auch solche unter speziellen Corona-Bedingungen. 

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Martinszug NRW: Krefeld setzt Umzug als Demonstration durch

Die Konsequenz: Einen Martinsumzug hat es in NRW in diesem Jahr nicht gegeben – oder doch? Denn in Krefeld hat der Veranstalter eines Martinsumzugs das Verbot offenbar mit einem Trick umgangen.

Der Krefelder Ralf Krings vom Bürgerverein Schicksbaum hat einen Martinsumzug mithilfe des Demonstrationsrechts durchgesetzt, wie die „Westdeutsche Zeitung” berichtet. Am Freitag (13. November 2020) fand der Umzug als Protestmarsch statt.

„Ich hatte nie Zweifel, das es klappt, denn ich habe Gottvertrauen”, erzählte der Krefelder der Zeitung. Am Donnerstag (12. November) sei die erlösende Nachricht der Polizei Krefeld bei ihm eingetroffen. „Beschränkende Verfügung” hieß es seitens der Beamten.

Veranstalter stolz: „Einziger richtiger Martinszug in NRW”

Mit seinem Martinsumzug ist Krings, der auf dem Zug auch als St. Martin verkleidet unterwegs war, ein Coup gelungen: Da er sich auf das Versammlungsrecht berief, durfte er zum Thema „Recht auf Brauchtumspflege” einen Protestumzug durchführen.

„Wir sind der einzige richtige Martinszug in NRW”, so Krings stolz. 

„Wir sind keine Corona-Leugner. Wir möchten einfach zeigen, dass ein St. Martinszug auch in diesen Zeiten möglich ist”, betonte der Initiator im Gespräch mit dem Blatt. 

Als Basis für den Martinsumzug bediente sich das Team jenes Rechts, mit dem sonst Demonstrationen durchgeführt werden.

„Demonstranten” halten sich in Krefeld an strenges Sicherheitskonzept

Am Freitag (13. November) wurde der Umzug erfolgreich durchgeführt: mit 50 Teilnehmern, einem Pferd, einem Bollerwagen, Kindern mit Laternen und acht Ordnern.

Auf das traditionelle Feuer hat das Team verzichtet. Stattdessen hielten sich alle an strenge Corona-Regeln: Alle „Demonstranten” waren per Mail angemeldet, es gab sogar feste Plätze im Zug. Die Ordner sorgten dafür, dass die maskierten Menschen ihre Abstände von jeweils zwei Metern einhielten.

Seit Juni habe Krings an seinem Martinszug-Konzept gearbeitet. Diesen als Demonstration getarnten Martinsumzug wird er wohl so schnell nicht vergessen. (ta)