Riesen-SauereiMann klaut Statuen, Kreuze und Vasen von Hürther Friedhof

Grab_Symbol

Der Mann hatte bei seiner Tat auf dem Friedhof in Hürth auch körperlich ordentlich zu tun. Unser Symbolfoto wurde im Oktober 2019 in Freiburg aufgenommen.

Köln/Hürth – Vollgepumpt mit Drogen, ohne gültigen Führerschein und mit dem Auto eines Bekannten machte sich ein 46-jähriger Leverkusener auf den Weg zum Friedhof Alt Hürth in der Brandlstraße. Dort bediente sich der Mann an den Gräbern und steckte diverse Gegenstände ein. Seit Dienstag muss sich der Täter auch wegen anderer Fälle vor dem Landgericht verantworten.

Hürth: 18 Kilo an Grabutensilien von Friedhof geklaut

Insgesamt 18 Kilogramm an Grabutensilien hatte der Angeklagte in der Nacht zum 18. Januar diesen Jahres entwendet, die Staatsanwaltschaft Köln listete in der Anklageschrift folgende Dinge auf: Bronzenstatue Flötenjunge, Goldstatue Maria mit Kind, zwei Madonnenfiguren, Bronzekreuz und drei Vasen aus Bronze und Messing. Der Wert der Gegenstände betrug knapp 500 Euro.

Die Polizei hatte den Täter zeitnah erwischt, die Grabutensilien konnten im Lastkraftwagen der Marke Ford sichergestellt werden, auch fanden die Beamten mehrere Gramm Amphetamin. Der Angeklagte habe sich eines besonders schweren Diebstahls und Fahren ohne Fahrerlaubnis schuldig gemacht, er sei wegen der Drogen auch ungeeignet zum Führen von Kraftfahrzeugen.

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Leverkusen: Mitarbeiterin von Tankstelle gefesselt und beraubt

Darüber hinaus muss sich der 46-Jährige wegen eines Raubes auf eine Shell-Tankstelle in Leverkusen-Wiesdorf verantworten, weshalb der Mann auch in Untersuchungshaft in der JVA Köln sitzt. Wie der Täter über seinen Verteidiger Florian Storz zugab, hatte er sich vergangenen Mai zu der Tankstelle begeben und in einem Gebüsch versteckt auf die Mitarbeiterin gewartet.

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Nachdem die Mitarbeiterin den Nebeneingang der Tankstelle geöffnet und die Alarmanlage deaktiviert hatte, trat der Täter dazu und drohte mit einem Klappmesser. Drinnen ließ er sich 1000 Euro aushändigen und steckte noch Zigaretten ein. Die Mitarbeiterin fesselte er mit Kabelbindern und zog ihr ein T-Shirt über den Kopf, um ihr die Sicht zu nehmen; sie litt unter Atemnot.

Köln: Täter gibt Drogensucht als Motiv an

Als Motiv der Taten gab der Angeklagte seine Drogensucht an. Die Metallgegenstände vom Friedhof habe er seinem Dealer geben oder auf dem Schrottplatz verkaufen wollen. Auch für den Überfall auf die Tankstelle schäme er sich.

Er habe der Mitarbeiterin aber mehrfach gesagt, dass ihr nichts passiere. Der Prozess vorm Landgericht ist auf zwei Verhandlungstage angesetzt.