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Klimawandel in NRWExperten erwarten „mediterranes Regime“ am Rhein
Köln – Melonen, Feigen und bald Palmen am Rhein? Experten erwarten langfristig eine Annäherung an ein „mediterranes Regime“ entlang des Rheins.
Klimawandel begünstig das Wachsen von wärmeliebenden Pflanzen am Rhein
Experten vermuten die Entwicklung eines „mediterranen Klimas“ entlang des Rheins
Melonen, Feigen und Zucchini könnten bald vermehrt in Köln, Bonn und Düsseldorf wachsen und Früchte tragen
NRW: Klimawandel begünstigt „mediterranes Regime“ am Rhein
Wärmeliebende Pflanzen wie Chia könnten sich nach Einschätzung der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) in Zukunft öfter am Rhein finden.
„Auch Platanen und Feigen, typische Begleiter der Flussufer im Mittelmeerraum, könnten künftig zunehmen und Weidengehölze zurückdrängen“, teilte der BfG-Biologe Peter Horchler in Koblenz der Deutschen Presse-Agentur mit.
Im Zuge des Klimawandels sei es wahrscheinlich, dass sich die „Abflussverhältnisse“ am Rhein „dauerhaft hin zu einem mediterranen Klimaregime verschieben“ könnten.
Die Zeitfenster mit optimalen Bedingungen für das Wachstum von Pflanzen wie Zucchini und Melonen dürften sich vergrößern, so dass sie auch Früchte hervorbringen könnten.
Vermutlich gelangen die Samen laut Horchler zum Beispiel über Kläranlagen und über Küchenabfälle etwa aus Kleingärten ins Rheintal.
Bereits 2018 hat der EXPRESS auf einer Expedition im Kölner Süden wilde Tomaten im Rhein entdeckt.
NRW: Tomaten und Wassermelonen am Rhein gesichtet
Das historische Niedrigwasser 2018 und der Hitze-Sommer brachten auch am Rhein in Düsseldorf Tomaten auf Kiesbänken zum Wachsen.
Doch nicht nur wilde Tomaten ließen sich in den vergangenen Jahren am Rheinufer finden. Auch die ursprünglich aus Afrika stammende Wassermelone wuchs am trockenen Rheinufer in Bonn. Die Früchte blieben jedoch klein.
Bei Tieren lassen laut dem BfG-Experten Sebastian Flues Niedrigwasser und gleichzeitig erhöhte Wassertemperaturen in längeren Hitzeperioden den Energiebedarf des Stoffwechsels stark steigen.
Klimawandel: Neue Pflanzen- und Tierarten im Rhein
Das könne zeitweise zum Massensterben etwa von Fischen und Muscheln führen. Welche Tierarten im Zuge des Klimawandels am Rhein langfristig verschwinden und welche sich neu ansiedeln könnten, lasse sich noch nicht vorhersagen.
Auch wenn es nach dem Herbstbeginn wieder öfter regnet: Der im langjährigen Durchschnitt wasserärmste Monat des Mittelrheins ist der Oktober.
Zuvor hat die Verdunstung am Boden und über die Blätter von Pflanzen im Flussgebiet viel Wasser aufgezehrt.
In den Alpen kommt laut BfG hinzu, dass „im Herbst oft bereits Frost Einzug hält und zu Schnee und Eis gefrorene Niederschläge nicht abflusswirksam werden“. (dpa/mh)