Nach Impf-Attacke von LaumannHennefer Bürgermeister reagiert – und zwar bissig

Mario Dahm (31) ist Bürgermeister von Hennef, hat sich gegen Corona impfen lassen.

Mario Dahm (31) ist Bürgermeister von Hennef, hat sich gegen Corona impfen lassen.

von Marion Steeger (MS)

Hennef/Düsseldorf – Bei der Aktuellen Stunde im Düsseldorfer Landtag am Mittwoch, 27. Januar, ging es zur Sache: NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann ärgerte sich über Impf-Vordrängler, nannte explizit den Hennefer Bürgermeister Mario Dahm (SPD) und bezeichnete ihn spöttisch als „Prachtexemplar“.

  • NRW-Gesundheitsminister kritisiert Hennefer Bürgermeister
  • 31-jähriger SPD-Politiker ist schon geimpft
  • Auch Vorgänger in Hennef wurde schon behandelt

Denn der 31-Jährige ist schon gegen Corona geimpft worden, als bei einer Impfaktion in Hennef Dosen übrig geblieben waren. Auch sein Vorgänger Klaus Pipke war dabei behandelt worden.

Hennefer Bürgermeister mit klarer Ansage Richtung Laumann

Doch wer jetzt glaubt, dass diese frühe Impfung zu einer Zeit, in der über 80-Jährige – oft mit Vorerkrankungen – noch nicht mal einen Termin erhalten, das den Bürgermeister von Hennef vielleicht nachdenklich macht, irrt gewaltig.

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Gegenüber EXPRESS kam von Mario Dahm die klare Ansage: „Ich führe die Aussage des Ministers darauf zurück, dass er aktuell unter massivem politischen Druck steht angesichts der landesweiten Impforganisation und ein willkommenes Ablenkungsmanöver sucht. Wenn es eine vernünftige Organisation gegeben hätte, hätten Ärzte, Senioreneinrichtungen, Krankenhäuser und Verwaltungen Anfang des Jahres im ganzen Land nicht kurzfristig vor Ort schwierige Entscheidungen treffen müssen.“

Hennefer Bürgermeister reagiert gelassen auf Anzeige

Gelassen reagiert Dahm übrigens darauf, dass inzwischen ein Mediziner gegen ihn Anzeige wegen unterlassender Hilfeleistung erstattet hat. Darüber hatte zuerst der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtet. Der 31-Jährige zum EXPRESS: „Es ist völlig in Ordnung, dass über die kurzfristigen Entscheidungen, damit Impfstoff nicht weggeworfen wird, kontrovers diskutiert wird. Ich stelle mich der Diskussion. Die Anzeige und selbst der Vorwurf entbehren jedoch jeder juristischen Grundlage.“ (MS)