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„Der Wille ist nicht da“Feuerwehr Neuss weist auf Corona-Problem hin und übt Kritik

Feuerwehr_Impffrust_Neuss

Stefan Meuter hat das Impfzentrum in Neuss vor Augen. Feuerwehrleute sind aber noch nicht an der Reihe.

von Volker Geissler (vog)

Neuss – Viele Feuerwehrleute haben zurzeit einen dicken Hals. Bereits seit Dezember tobt ein Streit über ihre Einstufung bei der Impf-Priorisierung. Der Bund hat Mitarbeiter der Feuerwehr dabei lediglich in Kategorie 3 einsortiert, was viele als geringe Wertschätzung empfinden. Schließlich sind sie bei bestimmten Einsätzen einer erhöhten Infektionsgefahr ausgesetzt.

  • Feuerwehrleute in Köln werden bereits geimpft, in Neuss nicht
  • Vorsitzender der Feuerwehren im Rhein-Kreis Neuss ist sauer auf den Bund
  • Die Feuerwehrleute fühlen sich nicht wertgeschätzt

In der vergangenen Woche reagierte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann auf die zahlreichen Proteste, stellte den Umgang mit Impfungen den Kommunen frei.

Feuerwehrleute werden in Köln bereits geimpft, in Neuss nicht

„In Köln wird seitdem zum Beispiel geimpft, bei uns wird noch überlegt“, ärgert sich Stefan Meuter (49), Vorsitzender des Verbands der Feuerwehren im Rhein-Kreis Neuss.

Hier gilt immer noch, dass nur geimpft werden kann, wenn die Feuerwehr den Rettungsdienst stellt.

Für alle anderen gibt es den Piks noch nicht – dabei liegt zum Beispiel die Neusser Hauptwache kurioserweise auch noch gleich gegenüber vom Impfzentrum.

„Wir weisen seit Monaten auf das Problem hin, aber der Bund reagiert nicht“, so Meuter.

Neusser Feuerwehrleute haben gleiche Impf-Priorisierung wie Wahlhelfer

Das ist einem anderen Bereich nicht so gehandhabt worden: Auf Druck des Bundeswahlleiters wurden Wahlhelfer relativ schnell in Gruppe 3 hochgesetzt, auf eine Stufe mit den Einsatzkräften der Feuerwehr.

Meuter kann das kaum glauben:

„Wahlhelfer sitzen hinter einer Plexiglasscheibe, wir hängen mit unseren Nasen an Verletzten dran. Ich bekomme viele Anrufe von Leuten, die nach einer Tragehilfe oder einer Türöffnung verunsichert sind. Wenn da jemand reanimiert werden muss, weißt du ja nicht, ob der Corona hat“.

So sind die Feuerwehrleute derzeit einzig von der Entscheidungsfreudigkeit der jeweiligen Kommune abhängig.

Weil überall anders damit umgegangen wird, entsteht nun in dieser Berufsgruppe in Sachen Impfung der vielzitierte „Flickenteppich“.

„Ich will dabei gar nicht mit dem Finger auf den Kreis zeigen, die Impfschutzverordnung kommt ja vom Bund“, so Meuter.

Dort habe man sich keine richtigen Gedanken über das Berufsbild der Feuerwehrleute und der Gefahren im Einsatz gemacht. Viele sehen sich daher von der Politik als einfache „Schlauchhalter“ wahrgenommen.

Und so bleibt nur das Warten darauf, wann es endlich so weit ist. „Man kann etwas ändern“, sagt Meuter. „Aber der Wille ist nicht da.“