Ist das gefährlich?Extremer Wetterumschwung mit 43 Grad Differenz in NRW-Stadt
Lippstadt – Von strengem Frost zum frühsommerlichen T-Shirt-Wetter in weniger als 14 Tagen: Lippstadt bei Paderborn hat einen heftigen Wetterumschwung mit 43 Grad Differenz erlebt, wie ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes am Montag in Essen bestätigte.
Extremer Wetterumschwung in NRW
Von minus 22,9 auf 20,1 Grad: 43 Grad Differenz
Ein Wetterexperte ordnet die Temperaturschwankungen ein
Polarwirbel sorgt für extremen Wetterumschwung
In der Nacht zum 12. Februar seien in der Stadt noch klirrend kalte minus 22,9 Grad gemessen worden, am Sonntag (21. Februar) waren es 20,1 Grad.
Verantwortlich für solche Winterschwankungen seien Polarwirbel, die vorübergehend sehr kalte Luft aus dem Norden nach Süden durchließen, sagte ein Wetterkundler in Essen. „Das bringt die Wetterküche durcheinander.“
Wird das Zickzack-Wetter nun manchen Kreislaufprobleme bereiten? Immerhin steigen die Temperaturen in nur einer Woche von mancherorts mehr als minus 20 Grad auf knapp 20 Grad an.
„Eine Differenz von bis zu 40 Grad gibt es vielleicht alle zehn, zwanzig Jahre mal“, sagte Andreas Friedrich vom DWD. Ein Experte gibt aber Entwarnung: Der derzeitige Wetterwechsel dürfte nach Einschätzung des Medizin-Meteorologen Andreas Matzarakis keine großen gesundheitlichen Probleme verursachen.
Wetter in NRW: Pollensaison mit Turbo gestartet
Pollenallergiker dürften dem Wetterumschwung allerdings mit einem lachenden und einem weinenden Auge entgegensehen. Sie müssen sich an den kommenden Tagen auf eine erhöhte Belastung einstellen.
Die Pollensaison von Hasel und Erle „wechselt vom Kriechgang in den Turbo“, berichtete die Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst. Das gelte vor allem in den tiefen Lagen im Westen und Süden.
Hochwasserprobleme durch Schneeschmelze?
Dass die Schneeschmelze jetzt wieder zu Problemen mit Hochwasser führt, erwarten Experten bislang nicht.
In Niedersachsen sieht etwa der Landkreis Goslar noch keine Gefahr. Auch an der Oder in Brandenburg ist die Lage durch das Eishochwasser nach Angaben von Landesumweltminister Axel Vogel (Grüne) nicht bedrohlich.
Winter jetzt endgültig vorbei?
Ist der Winter damit nun vorbei, wenn es jetzt im Februar schon Frühling wird? Für DWD-Experte Friedrich ist es zu früh, den Winter abzuschreiben. Zumindest in Bayern ist er sich sicher, dass es noch mal einen Kälterückfall zum März hin geben wird, mit Frost, Schnee und Straßenglätte.
„Man sollte seine Winterkleidung im Schrank griffbereit halten“, sagte er. (dpa/jv)