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NRW sucht ErntehelferWas verdient man – was passiert mit Kurzarbeitergeld?

erntehelfer symbol

NRW sucht Erntehelfer: Aber was passiert, wenn man bei der Ernte hilft, und gleichzeitig Kurzarbeitergeld kassiert? Und was verdienen Erntehelfer überhaupt? Unser Symbolbild stammt aus Niedersachsen und ist 2019 aufgenommen worden.

von Dorothea Köhler (dok)

Köln – Artikel aktualisiert am 10. April 2020 – Der Landwirtschaft in NRW fehlen wegen der Corona-Krise tausende Saisonarbeitskräfte für die Ernte. Doch an wen richtet sich der Aufruf? Was verdienen Erntehelfer? Und darf man so trotz Kurzarbeit zusätzliches Geld verdienen?

  • 45.000 Saisonarbeitskräfte fehlen in NRW
  • Heimische Betriebe müssen auf Erntehelfer aus dem Ausland verzichten
  • Über eine Online-Plattform kann man sich jetzt ganz einfach als bezahlter Helfer melden

Die gemeinsame Aktion der NRW-Ministerien für Landwirtschaft, Integration und Arbeit ruft dazu auf, die heimischen Betriebe in der jetzt beginnenden Pflanz- und Erntezeit zu unterstützen. „Was jetzt nicht an Gemüse gepflanzt wird, kommt später auch nicht in die Regale und auf den Tisch", hieß es. Kartoffeln, Salate, Kohl und Lauch müssten ausgepflanzt werden. Zudem starte bereits die Ernte, zum Beispiel von Rhabarber, bald auch der ersten Erdbeeren.

Erste Erntehelfer aus Rumänien sind bereits in Düsseldorf gelandet (hier lesen Sie mehr). Viele weitere werden folgen. Doch das wird zur Deckung des Bedarfs wohl nicht ausreichen.

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Erntehelfer gesucht: Wer soll sich melden?

Der Appell richtet sich an bestimmte Gruppen. Gezielt angesprochen sind zum Beispiel:

  • Personen, die sich Corona-bedingt derzeit in
  • Asylbewerber
  • alle anderen Interessierten

Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen setzt sich außerdem auf Bundesebene dafür ein, dass rechtliche Einschränkungen verringert werden. Der kurzfristige Arbeitseinsatz in der Landwirtschaft soll dadurch unbürokratisch möglich sein.

Erntehelfer für NRW gesucht: Wer ist geeignet?

Wer jetzt Erntehelfer werden will, der sollte außerdem bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Hier die wichtigsten Kriterien:

  • keine Anzeichen einer Infektion mit dem Corona-Virus
  • man darf NICHT zu einer Risikogruppe gehören
  • man darf in den vergangenen 14 Tagen NICHT in einem Risiko-Gebiet gewesen sein

Das Land NRW geht davon aus, dass „Erntetätigkeiten auf dem Feld kein erhöhtes Ansteckungsrisiko bergen".

Was verdienen Erntehelfer?

Nun aber zum Geld: Denn vermutlich möchte niemand gratis Spargel stechen... Viele fragen sich sicherlich, was ein Erntehelfer verdient. Momentan gilt: Es gibt keinen pauschalen Stundenlohn. Der Verdienst richtet sich je nach Angebot und ist individuell zu vereinbaren.

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Natürlich gilt auch für Erntehelfer – egal ob aus dem Ausland oder fachfremd – der Mindestlohn als Untergrenze. Der gesetzliche Mindestlohn liegt in Deutschland seit 1. Januar 2020 bei 9,35 Euro pro Stunde. Dieser Betrag ist also sicher – alles darüber kann man also aushandeln.

Geld als Erntehelfer: Wie ist das bei Kurzarbeit geregelt?

Wer in Kurzarbeit ist, der kann sich als Erntehelfer Geld dazuverdienen. Der Bezug des Kurzarbeitergeldes ist durch die Tätigkeit als Erntehelfer nicht in Gefahr. Wichtig: Einkommen aus einer Nebenbeschäftigung wird übergangsweise bis Ende Oktober 2020 bis zur Höhe des Nettolohns aus dem eigentlichen Beschäftigungsverhältnis nicht auf das Kurzarbeitergeld angerechnet. Das bedeutet: Mit einem Ernte-Job kann man am Ende das Kurzarbeitergeld so aufstocken, als würde man sein normales Gehalt bekommen.

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Wer jetzt Interesse hat, kann sich direkt melden. Und zwar über das zentrale Portal des Bundes. Das ist die Internetplattform:  www.daslandhilft.de. Dort können sich nicht nur Erntehelfer, sondern auch Bauern melden, die nach Leuten suchen. Das Angebot ist für beide Seiten kostenlos. (dok)