Einsatz in BeirutRetter aus Duisburg helfen nach gewaltiger Hafen-Explosion

Beirut Explosion

Am 4. August 2020 explodierte im Hafen von Beirut ein Lagerhaus, in dem über 2700 Tonnen Amoniumnitrat aufbewahrt wurden. Nach der Katastrophe sind jetzt auch Helfer von I.S.A.R. Germany aus Duisburg im Libanon im Einsatz.

von Jonas Meister (meis)

Duisburg/Beirut – Die Explosion von Beirut war so gewaltig, dass sie noch im über 200 Kilometer entfernten Zypern zu spüren war. Nachdem die Detonation am 4. August weite Teile der libanesischen Hauptstadt in Schutt und Asche gelegt hatte, brauchten die Einwohner dringend Hilfe.

Und die kam dann auch: Aus Deutschland und speziell aus Duisburg.

Beirut: Experten und Rettungshunde flogen für Hilfseinsatz in den Libanon

Die Reaktion der Katastrophenhelfer von I.S.A.R. Germany war dabei blitzschnell. Nur einen Tag nach der Explosion flogen mehrere Experten aus dem Rheinland zusammen mit Kollegen des Technischen Hilfswerks (THW) von Frankfurt ans Mittelmeer.

Zum Team gehören dabei ein Arzt, ein Experten für Gefahrenstoffe, zwei Logistiker und ein siebenköpfiges Erkundungsteam mit Rettungshunden. Dazu hatten sie natürlich auch Hightech-Rettungsausrüstung dabei.

Nach der Landung ging es für die Retter sofort in die Stadt. Hier sahen sie zum ersten mal mit eigenen Augen, wie schwer die Zerstörung war. Experten schätzen die Schäden auf über zehn Milliarden Euro und die Zahl der Toten auf mehrere Hundert. Dazu wurden tausende Menschen verletzt und Hunderttausende obdachlos.

Beirut: Retter aus Duisburg suchten in Trümmern nach Toten und Verletzten

Für die Retter aus Duisburg ging es bei ihrer Mission zunächst neben medizinischer Hilfe um die Suche nach Toten und Verletzten.

„Die Jungs sind mit Rettungshunden und technischem Gerät zur Einsatzstelle ausgerückt, wo sie mit den Tieren und Ortungsgerät nach Verschütteten suchen. Und sollten sie hier Lebenszeichen erkennen, dann würde natürlich eine Bergung beginnen", berichtete Michael Lesmeister von I.S.A.R. Germany im WDR.

Neben Bergungseinsätzen erkundeten die Helfer aus dem Rheinland mit Einheimischen auch Gebäude im Hafen und in der Innenstadt von Beirut. Hier sollten die Experten die Stabilität und die damit verbundenen Einsturzgefahr der Häuser zu überprüfen, bevor die ersten Teammitglieder am Montag (10. August) bereits die Heimreise nach Deutschland antraten.