Baby Mia starb 2018Duisburger Ermittler verfolgen neue heiße Handschuh-Spur

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Nach dem Fund von Baby-Leiche Mia suchten Spürhunde in Duisburg 2018 Altkleider-Container ab.

von Madeline Jäger (mj)

Duisburg – Der Fall Mia ist nach wie vor ungelöst. Die Duisburger Polizei sucht immer noch die Mutter des toten Babys.

Im Herbst 2018 soll sie das verstorbene Mädchen in einem Altkleidercontainer in Duisburg abgelegt haben. Nun hat die Polizei einen neuen Ermittlungsansatz und hofft die Mutter damit aufzuspüren.

  • Fall Mia: Polizei sucht Mutter des toten Babys im Kleidercontainer seit 2018
  • Polizei Duisburg nun mit neuem Ermittlungsansatz zu Waschhandschuh
  • Ermittler wenden sich mit Plakaten gezielt an Bevölkerung

Ein Wissenschaftler des Landeskriminalamts hat den Waschhandschuh, den die Polizei bei Mia im Container gefunden hat, genauer untersucht und nun eine neue Idee, wie der Kriminalfall gelöst werden könnte.

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Duisburg: Kann der neue Ermittlungsansatz den Fall Mia lösen?

„Dieser Waschhandschuh stammt nicht aus einer industriellen Fertigung. Eher hat ihn jemand an einer heimischen Overlock-Nähmaschine hergestellt“, so der Kriminalexperte.

Der Wissenschaftler hatte sich den Stoff, das Gummibündchen sowie die Nähart genauer angeschaut und diese dann mit einem industriell hergestellten Waschhandschuh verglichen. 

Baby Mia: Ermittler wenden sich mit neuen Plakaten an Duisburger

Am Donnerstag hängen nun zahlreiche Polizisten in verschiedenen Duisburger Stadtteilen neue Plakate zum Waschhandschuh auf.

Ermittlungsleiter Jan Bietzig fragt die Bevölkerung auf den Plakaten gezielt nach dem Waschhandschuh:

  • Wer kennt jemanden, der solche Waschhandschuhe selber näht?
  • Wer hat diesen vielleicht sogar angefertigt?
  • Wo fehlt seit Oktober/November 2018 so ein Waschhandschuh? Wo kann man dieses Bündchen und diesen Krepp-Gewebestoff kaufen?

Duisburger Polizei ermittelt im Fall Mia seit anderthalb Jahren

Der Fall Mia, der damals ganz Deutschland in Atem hielt, beschäftigt die Duisburger Polizei nun schon seit fast anderthalb Jahren. Die Leiche des Babys, dem die Duisburger Beamten später den Namen Mia gegeben hat, war am 17. November 2018 von Mitarbeitern einer Sortieranlage für Altkleider im polnischen Kielce gefunden worden.

Der Transport war aber aus der Stadt Duisburg gekommen. Aus diesem Grund geht die Polizei seitdem davon aus, dass das Baby zwischen dem 31. Oktober und dem 8. November von seiner Mutter in Duisburg abgelegt wurde.

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Letzte heiße Spur im Fall Mia führte ins Nichts 

Mithilfe von zahlreichen Zeugenhinweisen gelangte die Polizei bereits einmal auf eine besonders heiße Spur. Im Duisburger Stadtteil Rumeln fanden sie bei einer weiteren Frau einen toten Säugling in der Wohnung. Die Frau war schon einmal wegen fahrlässiger Tötung verurteilt worden, hatte aber mit dem Fall Mia trotzdem nichts zu tun, wie sich nach weiteren Ermittlungen später herausstellte.

Im Januar 2019 hat die Stadt Duisburg die Beerdigung für Baby Mia organisiert. Seitdem liegt das Kind auf dem Friedhof Trompet begraben. (mj)