Düsseldorf – Schock für die erfolgreichste Rockband Deutschlands. Die Toten Hosen trauern um ihren Manager. Jochen Hülder ist tot. Er erlag in der Nacht zu Donnerstag einem Krebsleiden. Er wurde nur 57 Jahre jung. Am Nachmittag bestätigen es die Hosen auf ihrer Homepage.

Wir sind über 30 Jahre gemeinsam durchs Leben gegangen und haben ihm unglaublich vielzu verdanken. Ohne ihn wären Die Toten Hosen niemals geworden, was sie heute sind. Er war ein Visionär - seine Ideen, sein Durchsetzungsvermögen und seine Großzügigkeit werden uns fehlen. Unsere Gedanken sind bei Ute und Julia. Er ist für uns alle unersetzlich.“ So das Statement der Band.

Jochen Hülder, Gründer und Chef des Plattenlabels „JKP – Jochens kleine Plattenfirma“, hatte sich in den vergangenen zwei Jahren mehr und mehr aus der Öffentlichkeit herausgezogen. Krankheitsbedingt. Unter anderem wegen einer Rheuma-Erkrankung.

Zuletzt sah man ihn in der Öffentlichkeit bei der offiziellen Eröffnungsfeier des Restaurants „Hase + Igel“ in den Schwanenhöfen am 18. Oktober 2014, seinem 57. Geburtstag. Mit Rainer Wengenroth, Mit-Inhaber des Lokals, verband ihn eine jahrelange Freundschaft. Auch gastronomisch hatten sie schon zusammengearbeitet – führten, auch mit Konzertagenturchef Bernd Lewkowicz, das 3001, das mk-2 und den Malkasten.

Kurz nach der Party in den Schwanenhöfen soll Hülder erst von seiner Krebserkrankung erfahren haben. Magenkrebs, Endstadium.

Jochen Hülders plötzlicher Tod. Für die Musikszene in Deutschland und für die Stadt ein Riesenverlust. Der gebürtige Solinger, der 1980 den damaligen Hosen-Schlagzeuger Trini Trimpop kennengelernt hatte und damals eine Plakatierungsfirma besaß, hatte mit dem Label JKP nicht nur die Hosen gemanagt, sondern immer wieder Talente gefördert.

Die Broilers wurden bei JKP zur Nummer-Eins-Band, zuletzt kam die „Antilopen Gang“ groß raus. Neben dem Herz für die Musik hatte er immer einen guten Riecher fürs Geschäft. In der neuen Hosen-Biograpahie „Am Anfang war der Lärm“ von Philipp Oehmke ist nachzulesen, dass er zwar durchs Abi rasselte. Dafür organisiert er die Abi-Feier und verdiente daran mit.

Hülder soll im Neusser Lukas-Krankenhaus behandelt worden sein. Doch die Krebserkrankung war schon zu weit fortgeschritten. Er starb zu Hause im Kreise seiner Familie. Jochen Hülder hinterlässt Tochter Julia (22) und seine Frau Ute.

Ob er auf dem Südfriedhof in der Familiengruft der Toten Hosen beerdigt wird, stand zunächst noch nicht fest. In einem WZ-Interview im April 2012 hatte er die Frage mit einem eindeutigen „Ja klar“ beantwortet.