+++ FAHNDUNG +++ Wer kennt ihn? Mit Messer gedroht – Kölner Polizei sucht Räuber, der kleine Kinder ausrauben wollte

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Ein Haufen Geld fürs NichtstunDie Millionen-Spaziergänger der Sparkasse

Düsseldorf – Job weg! Aber trotzdem fließt die Kohle üppig. Als normaler Arbeitnehmer undenkbar. Als Bankvorstand total normal.

Wenn’s schlecht läuft, zahlt die Stadtsparkasse bald fast eine Million pro Jahr an frühere Bosse - fürs Nichtstun! Eine schlimme Düsseldorfer Tradition.

Verwaltungsrat will Nachfolge schnell entscheiden

Arndt Hallmann (51), Chef der Düsseldorfer Stadtsparkasse, muss gehen. Mitte nächsten Jahres läuft sein Vertrag aus.

Ganz schnell, am besten gleich nach den Herbstferien, will der Verwaltungsrat der Bank unter Vorsitz von OB Thomas Geisel (52, SPD), über die Nachfolge entscheiden. Ab Dienstag laufen erste Gespräche.

Peter Fröhlich

Bankchef von 2008 bis 2012, jetzt 63, hat noch zwei Jahre bis zur Rente. Bis dahin gibt’s pro Jahr rund 200.000 Euro Ruhegeld.

Favoritin: Karin-Brigitte Göbel (58), die im Vorstand acht Jahre alle Intrigen und Skandale inklusive dem um Franjo Pooth und die versenkten Maxfield-Millionen überstand.

Hoffentlich kehrt Ruhe ein. Denn der Chefsessel bei Düsseldorfs wichtigster Bank (470.000 Kunden, 2200 Mitarbeiter) ist längst ein heißer Stuhl.

Als Vorstand hat man ausgesorgt

Fast keiner ging freiwillig. Abfindungen, Prozesse oder Ruhegelder sind die Regel. Immerhin: Wer einmal Vorstand war, hat ausgesorgt.

Hallmann hat jetzt Anspruch auf 350.000 Euro Ruhegeld. Noch immer rund 100.000 Euro mehr, als Bundeskanzlerin Angela Merkel im Jahr verdient. Sein ehemaliger Risikovorstand Martin van Gemmeren bekommt 200.000 Euro Ruhegeld.

Andreas Goßmann

Von 2009 bis 2013 im Vorstand. Ging dann wegen atmosphärischen Störungen. Ruhegeld: rund 195.000 Euro. Goßmann ist erst 55 Jahre jung.

Im Club der exklusiven Spaziergänger schon seit 2013 dabei ist Ex-Vorstand Andreas Goßmann (195.000 Euro Ruhegeld pro Jahr). Bereits seit 2012 bekommt der frühere Bankchef Peter Fröhlich, Hallmanns Vorgänger, rund 200.000 Euro pro Jahr.

Macht zusammen 945.000 Euro, die die Bank jedes Jahr ausgeben muss für vier Menschen, die keinen Finger mehr für die Bank krumm machen müssen.

Bezüge kosten Millionen

Die Bezüge laufen bis zur Rente. Kann bei van Gemmeren also 20 Jahre dauern. Und 4 Millionen kosten!

Ein Bank-Insider: „Skandalös ist aber auch, dass sich die Politiker immer wieder auf die Vorstände einschießen. Das schwächt die Stadt ja selbst. Das Geld fehlt ja dann für die zahlreichen Wünsche aus der Politik. Der Verwaltungsrat sollte sich auch mal an die eigene Nase fassen!“

Arndt Hallmann

Risikovorstand unter Arndt Hallmann. Im Juni wurde sein Vertrag nicht verlängert. Der Mann ist erst 47 Jahre jung, hat Anspruch auf 200.000 Euro Ruhegeld pro Jahr.

Das Verhältnis Hallmann/ Geisel war allerdings nicht mehr anders zu kitten als durch die Trennung. Wie belastet es wirklich war, verrät ein Detail.

Am 7. Juli reichte Hallmann eine weitere Klage ein. Am gleichen Tag also, als im Stadtrat einstimmig ein 25-Mio-Kompromiss über die jahrelang umstrittene Ausschüttung angenommen wurde und das Thema eigentlich beendet sein sollte!

Zeit der Ruhegelder ist vorbei

Kleiner Quell der Freude. Egal, wie sich in Zukunft Banker und Stadt verstehen: Die Zeit der fetten Ruhegelder sind vorbei.

Verwaltungsrat Wolfgang Scheffler (Grüne): „Dass es 50 Prozent gab, war ja ein Landesgesetz. Das ist aber kürzlich auf 30 Prozent abgesenkt worden. Für den neuen Risikovorstand Dr. Stefan Dahm gilt die Regelung schon.“

Arndt Hallmann

Seit 2012 ist er Chef der Stadtsparkasse. Freitag wurde entschieden, seinen Vertrag auslaufen zu lassen. Sein Ruhegeld: 350.000 Euro pro Jahr.

Und wer war der Anlass für die Gesetzesänderung?

Natürlich auch ein Düsseldorfer. Ex-OB Dirk Elbers, der nach seiner Abwahl Ruhegeld von 4000 Euro monatlich geltend machte. Damals ein großes Thema. Im Vergleich zu den Bankern sozusagen „Peanuts“...

Lesen Sie auf der nächsten Seite den Kommentar von Jörg Philippi-Gerle

Geisel ist jetzt in der Pflicht

Nach dem beschlossenen Aus für Arndt Hallmann wünscht sich OB Thomas Geisel, dass „die Aufsichtsgremien der Stadtsparkasse nicht mehr politisiert werden“. Na der hat gut reden!

Er hatte Hallmann den Fehdehandschuh öffentlich hingeworden und den Jahresabschluss 2014 als „rechtswidrig“ beanstandet. Natürlich war das Geisels gutes Recht. Aber war es auch schlau?

Streitigkeiten hätten diplomatisch gelöst werden können

Zu diesem Zeitpunkt wären die Streitigkeiten um die Ausschüttung, der sich Hallmann stur verweigern wollte, vielleicht noch auf diplomatischem Wege zu lösen gewesen.

Danach nur noch so einfallslos und teuer wie oft vorher auch: mit dem goldenen Handschlag!

Stadtsparkasse braucht Konstanz

Geisel ist jetzt in der Pflicht, mit der Nachfolgeregelung dafür zu sorgen, dass bei der Stadtsparkasse endlich mal Konstanz einkehrt!

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