SEK stürmt Hells Angels-FeierPartygäste klagen: „Polizei hat mir den Fuß gebrochen“

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Sabrina F. (Name geändert) erlitt bei dem Polizeieinsatz am Samstag einen doppelten Bruch im linken Sprunggelenk.

Düsseldorf – Eine Party im Kneipenclub „District 6“ an der Theodorstraße wurde am Samstagmorgen von Spezialkräften der Polizei gestürmt. Dabei gab es zahlreiche Verletzte (hier mehr lesen).

Die Polizeiaktion richtete sich gegen Rocker. Aber getroffen hat es auch ganz normale Partygäste.

Junge Frau wurde schwer verletzt

Sabrina F. (Name geändert) war von einer Freundin auf die Party mitgenommen worden. Doch dann geriet die junge Frau in ein kriegsähnliches Szenario. Ein Panzerwagen der Polizei schoss auf die Kneipe in Rath zu.

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Schwerbewaffnete SEK-Beamten stürmten den Laden, in dem eine Weihnachtsparty stattfand – veranstaltet von Leuten aus dem Umfeld der Hells Angels.

„Die haben mich umgehauen”

„Ich stand gerade an der Tür, als die angeflogen kamen. Die haben mich umgehauen, ich bin sofort bewusstlos geworden. Erst im Krankenhaus kam ich wieder zu mir“.

Bei Sabrina F. wurde ein zweifacher Bruch des linken Sprunggelenks diagnostiziert. „Ich habe heftige Schmerzen“, sagte die junge Frau gestern im Gespräch mit EXPRESS. Sie überlegt jetzt, Anzeige gegen die Polizei zu erstatten.

Das hat Michael F. (Name geändert) bereits getan. Der Handwerker wurde von den Polizisten ähnlich unsanft behandelt.

„Ich wurde auf den Boden geworfen, musste Arme und Beine spreizen. Ein Polizist ist mir auf den Rücken gesprungen. Dann hat mir jemand mit Anlauf von hinten in die Genitalien getreten.“

Yvonne B. (Name geändert) stand vor der Kneipe als der Einsatz losging. „Mir hat ein Polizist mit der Schulterstütze seines Gewehrs vor die Brust geschlagen. Es ist alles blau.“

Die Polizei hatte die Kneipe gestürmt, weil sie „einen Hinweis auf Waffen in dem Laden erhalten habe“, sagte ein Polizeisprecher.

Strenge Leibesvisitation

Dabei waren vor der Party alle Besucher einer strengen Leibesvisitation durch die Polizei unterzogen worden. „Die Waffen hätten auch in der Kneipe gelagert worden sein können. Wegen dieses Hinweises haben wir aus Eigenschutzgründen das SEK hinzugezogen“, sagt der Sprecher.

Doch Augenzeugenberichte lassen Zweifel an einer spontanen Entscheidung der Einsatzleitung aufkommen.

„Ich habe den Panzerwagen schon um 18 Uhr in der Umgebung geparkt gesehen. Das war doch lange geplant“, sagt Partygast Udo Haas, der bei dem Einsatz einen epileptischen Anfall erlitt und auch ins Krankenhaus gebracht wurde.„Im Krankenwagen beschimpfte mich ein Polizist noch als Simulant.“

Waffen fand die Polizei übrigens keine.

(exfo)

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