Rotlicht-AffäreBert Wollersheim: So nah war er den „Hell’s Angels“

Bert und Sophia Wollersheim treffen bei einem Profi-Boxkampf den Tübinger-Hells-Angels-Chef Ingo D.

Bert und Sophia Wollersheim treffen bei einem Profi-Boxkampf den Tübinger-Hells-Angels-Chef Ingo D.

Düsseldorf – Neuer Verdacht in der Rotlicht-Affäre um angeblich betrogene Freier in den früheren Berti-Wollersheim-Puffs. Hatten Hells-Angels-Rocker die Finger drin?

EXPRESS fand heraus: Der erneut verhaftete Ex-Betreiber Thomas M. (41) und Ex-Hells-Angels-„President“ Christian M. (52, Spitzname „Müll“) sind befreundet, hatten früher eine Firma.

Auch Wollersheim hat Hells-Angels-Kontakte, traf 2011 in Tübingen Hells-Angels-Chef Ingo D. beim Boxen. Thomas M. und Christian M. handelten Ende der 90er Jahre mit Sicherheitstechnik und Ordnerdiensten.

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M.’s Anwalt Benedikt Pauka: „Es gab nie geschäftliche Kontakte von Rockern zur Rethelstraße. Zusammenhänge, die von Ermittler-Seite unterstellt werden, sind Quatsch“. Pauka dementiert „fluchtfördernde Kontakte“ zu Rockern, die Thomas M. unterstellt worden waren.

Wolf Bonn, Düsseldorfer Anwalt der neuen Betreibergesellschaft, zum EXPRESS: „Ich habe bei maßgeblichen früheren Mitgliedern der aufgelösten Hells-Angels-Charter, die ich beruflich kenne, nachgefragt. Es gab nur private Kontakte zu Thomas M. und keine geschäftlichen zu den Erotik-Clubs an der Rethelstraße. Alles andere wäre reine Spekulation und völlig abwegig.“

Rocker Christian M. ist kein unbeschriebenes Blatt. Er war „Vice-President“ der verbotenen Düsseldorfer Hells-Angels, „President“ des kürzlich angeblich aufgelösten MC Midland. Vor elf Jahren stand er mit anderen Rockern als „kriminelle Vereinigung“ vor Gericht, mit einer Latte schwerer Straftaten. Zehn Hells-Angels-Rocker, darunter auch Christian M., wurden zusammen zu 22 Jahren Knast verurteilt

EXPRESS hatte Thomas M. letzte Woche befragt, ob es Kontakte in die Rockerszene gab. Dazu erklärte er: „Zu keiner Zeit gab es geschäftliche Kontakte von Rockern zu einem der Clubs. Ich hatte früher ein Geschäft mit einem Mitglied der Hells-Angels. Das ist lange her, wurde aufgegeben. Mein früherer Partner war privat in den Clubs, aber selten.“

Auch Wollersheim kennt „Hells-Angels“-Größen wie den Tübinger „Presidenten“ Ingo D., der bald Deutschland-Chef werden soll. Bei einem Boxabend 2011 in Tübingen unterhielt man sich angeregt.