Regionalexpress RE5Krieg zwischen National Express und der Deutschen Bahn

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Der britische Bahnbetreiber National Express übernimmt ab Juni den Regionalexpress 5, der auch zwischen Düsseldorf und Köln verkehrt. Doch schon jetzt gibt es Ärger mit der Deutschen Bahn.

Düsseldorf – Im Juni wird der wichtige Regionalexpress 5, eine der wichtigsten Bahnverbindungen zwischen Düsseldorf und Köln, an den privaten Bahnbetreiber „National Express“ gehen.

Die Deutsche Bahn soll deren Lokführer schulen. Wurden die National Express-Fahrer dazu angehalten, dabei ihre DB-Kollegen abzuwerben?

Das zumindest behauptet die Deutsche Bahn. „In einem Flugblatt, das der DB vorliegt, werden Triebfahrzeugführer des britischen Unternehmens aufgefordert, DB-Regio-Kollegen während gemeinsamer Streckekundefahrten gezielt auf einen möglichen Wechsel anzusprechen“, erklärt die Bahn in einer Pressemitteilung.

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In dem Flugblatt solle auch folgendes stehen: „Es darf nicht der Eindruck entstehen, das wir nur mitfahren, um Leute abzuwerben.“

Abwerbung bei Streckekundefahrten geplant

Bei diesen Streckekundefahrten erklären die DB-Lokführer ihren National Express-Kollegen die Besonderheiten auf den Schienen zwischen Wesel und Koblenz, die der RE 5 nutzt.

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„Das ist schon ein starkes Stück, dass ein Wettbewerber auf diese Weise auf unsere von der DB ausgebildeten Mitarbeiter zugeht und damit auch unsere pflichtgemäße Erfüllung des Verkehrsvertrages bis Juni erschwert“, erklärt Andree Bach, der Vorsitzende der Regionalleitung DB Regio NRW.

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Die Regionalbahnlokführer der DB Regio, die mit den roten Zügen unterwegs sind, sollten jetzt von National Express-Kollegen abgeworben werden.

Eigentlich hatten sich die Eisenbahngesellschaften 2017 mit der „Agenda Bahnen NRW“ zu einem fairen Miteinander verpflichtet. Dazu gehört auch die Unterstützung bei einem Betreiberwechsel.

„Wenn einem der Wettbewerber aber derart vors Schienbein tritt, müssen wir kritische überdenken, wie die Unterstützung beim anstehenden Wechsel des RE 5 aussehen wird“, droht Bach.

National Express-Geschäftsführer Marcel Winter: „ Wir haben uns bereits mit Herrn Bach persönlich in Verbindung gesetzt, um den Sachverhalt zu klären.“

Sein Unternehmen habe mit den Angeboten an DB-Fahrer einen reibungslosen Übergang im Juni gewährleisten wollen. Man habe seine Fahrer jetzt aber daran erinnert, dass die Streckenkundefahrten nur dazu dienen sollen, die Schienenwege kennenzulernen.