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„Früher war es normal“Gastro-Krise in Düsseldorf – kommt jetzt der 90er-Trend zurück?

Den ersten Kaffee serviert dieser Kellner bei frühlingshaften Temperaturen in einem Café auf der Düsseldorfer Rheinpromenade.

In Düsseldorf gibt es zu wenig Personal in der Gastronomie, wird sich jetzt einiges ändern? Das Symbolfoto aus dem Jahr 1997 zeigt einen Kellner in Düsseldorf.

Zu viele Lokale, aber zu wenig Personal in der Düsseldorfer Gastronomie –  aber wie geht es nun weiter?

von Colja Schliewa (cos)

In der Düsseldorfer Altstadt sieht man es deutlich: Kaum eine Gaststätte hat an der „längsten Theke der Welt“ noch täglich geöffnet. Grund: Auch der Düsseldorfer Gastronomie mangelt es an allen Ecken und Enden an Personal.

Aber wo sind die ganzen Kellnerinnen und Kellner bloß geblieben? Und wie geht es mit der Gastro-Szene weiter? EXPRESS fragte bei dem Gastro-Experten Markus Eirund nach.

Personalmangel führt zu Gastro-Umbruch in Düsseldorf

Für viele Gäste ist es ein Mysterium: Wie kann es sein, dass es in der Altstadt keine Kellnerinnen und Kellner mehr gibt? Nach der Corona-Pandemie suchen die Wirtinnen und Wirte händeringend nach Personal, sogar zu so hohen Löhnen, wie sie vor zwei Jahren noch utopisch waren.

Und trotzdem sind die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen alle wie vom Erdboden verschluckt. Eine Krise, die die Gastro-Landschaft zu einem Umbruch zwingt. Und die Branche wohl wieder in eine Zeit zurückbringt, in der es noch nicht alles im Überfluss gab. Zurück in die 90er, sozusagen.

Die Corona-Krise mit ihren monatelangen Lockdowns läutete alles ein. „Damals wusste niemand, wie lange die Krise dauern würde“, sagt Markus Eirund. „Also wanderten Kellner, Köche und Küchenhilfen in andere Berufsfelder ab.“

Obwohl der Berufswechsel bei vielen nur als Zwischenlösung gedacht war, denkt man nun nicht mehr daran, wieder in der Gastronomie zu arbeiten. Markus Eirund: „Die meisten haben nun krisensichere Jobs, arbeiten etwa im Lieferdienst oder im Paketservice.“

Weiter führt er aus: „Außerdem haben die Leute nun zum ersten Mal gemerkt, wie schön es doch ist, am Wochenende freizuhaben. Das kannten sie aus der Gastro ja gar nicht. Man hat auf einmal Zeit für seine Familie. Das wollen die meisten auf gar keinen Fall mehr hergeben.“

Wie kommt man denn jetzt noch an Personal? Zumal nicht mehr viel nachkommt. Eirund: „Früher war es ganz normal, neben dem Studium zu kellnern. Das ist schon lange nicht mehr angesagt. Und Vollzeit in der Gastronomie zu arbeiten, will eh keiner mehr. Die Anzahl der Abiturienten verdoppelt sich mit jedem Jahr. Von denen möchte keiner in der Kneipe stehen.“ Hier nehmen Sie an unserer EXPRESS.de-Umfrage teil:

Klingt ja so, als ob das Ende der Gastronomie eingeläutet würde. Da kann Markus Eirund allerdings beruhigen: „Die Gastro wird es immer geben“, ist der Gastronomie-Berater überzeugt. Es sei eben nun ein bisschen Demut angesagt. Denn: Die Zeit des „gastronomischen Overkills“ ist vorbei.

Gastro-Experte ist sich sicher: „Das Angebot wird sich reduzieren...“

Markus Eirund: „Vor 30 Jahren gab es in Oberkassel fünf Lokale. Jetzt sind es über 30. So sieht es in Düsseldorf fast überall aus. Es gibt so viele, von denen man die meisten gar nicht braucht. Das Angebot an gastronomischen Betrieben wird sich aufgrund des Personalmangels reduzieren.“

Auch die Öffnungszeiten sollten wieder an die 90er-Jahre angepasst werden: „Damals hatte fast kein Lokal von 11 Uhr morgens bis 1 Uhr nachts auf. An schwachen Zeiten, an denen sich man nur die Beine in den Bauch stand, wurde das Lokal eben zugelassen. Auch da werden wir wieder hinkommen. Denn auch das spart Personal.“