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Corona in NRWLaumann kündigt große Änderungen in Heimen an – neue Impf-Ansage
Düsseldorf – NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat sich am Donnerstag (11. März) zum Stand der Maßnahmen während der Coronavirus-Pandemie geäußert. Dabei ging es unter anderem um Lockerungen in Altenheimen, Schulöffnungen und Impfdosen für Grenzgebiete.
NRW-Gesundheitsminister Laumann zum Stand der Corona-Maßnahmen
Umfassende Lockerungen in Altenheimen
Stand bei Schulöffnungen, Impfdosen für Grenzgebiete und Schützenfeste
NRW: Laumann kündigt umfassende Lockerungen für Altenheime an
NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat umfassende Lockerungen für die Altenheime in Nordrhein-Westfalen nach der breit angelegten Impfaktion und dem deutlichen Rückgang der Corona-Infektionen in diesen Einrichtungen angekündigt.
Die strenge Maskenpflicht in den Altenheimen werde aufgehoben, sagte Laumann am Donnerstag in Düsseldorf. Möglich seien auch wieder gemeinschaftliche Aktivitäten wie Singen, Gottesdienste, Basteln oder Kochen. Bewohner dürften auch wieder zusammen essen.
Die obligatorische Testung entfalle für Bewohner. Personal und Besucher müssten weiterhin getestet werden. Künftig dürften fünf Besucher plus Kinder unter 14 kommen. In den Altenheimen solle wieder mehr Normalität einziehen.
NRW: Start der Impfungen von Menschen über 70 Mitte April
Die Corona-Impfungen der Menschen über 70 Jahre sollen Mitte April starten. Ab Anfang April bekomme diese Gruppe Terminangebote für die Impfung, sagte Laumann.
Die Impfgruppe werde nach Jahrgängen gestaffelt. In der Altersgruppe der über 70-Jährigen bis 79-Jährigen sollen 1,6 Millionen Menschen versorgt werden.
Laumann: Hausarztpraxen werden in NRW ab Ende März mit Impfstoff beliefert
Die Hausärzte sollen ab Ende März vom Land mit Corona-Impfstoffen beliefert werden, um schnell in die Impfung chronisch Kranker einsteigen zu können.
Niemand könne sagen, ob das eine oder zwei Millionen Patienten in NRW betreffe, sagte Laumann. Die Hausärzte wüssten aber, wer geimpft werden müsse.
NRW werde mit der Belieferung für einen „Vorsprung“ sorgen, bevor der Bund ab Mitte April die Versorgung der Hausarztpraxen mit Impfstoffen übernehme. Verteilt werde auf die Bundesländer nach Einwohnerzahl.
Laumann: Schwere Pflegefälle werden in NRW nun zuhause geimpft
In NRW sollen jetzt auch pflegebedürftige Menschen mit einem hohen Pflegegrad zuhause geimpft werden. Das betreffe rund 65.000 Menschen mit Pflegegrad vier und fünf, erklärte der NRW-Gesundheitsminister.
Zu ihnen kämen Hausärzte oder mobile Teams. Außerdem könnten je zwei pflegende Angehörige über 70 Jahre benannt werden, die ebenfalls gegen das Coronavirus geimpft würden.
Eine Altersbeschränkung gebe es für die mit geimpften Betreuer nicht, sagte Laumann. Diese Entscheidung liege in der Eigenverantwortung des Betroffenen, „wem er diese beiden Gutscheine gibt.“
Laumann: NRW bleibt bei Impfzentren und Astrazeneca
NRW will auch in den kommenden Monaten weiter an Impfzentren festhalten und nicht allein auf Hausärzte setzen. Alle Strukturen würden bis August auf jeden Fall gebraucht, erklärte Laumann.
Zu Berichten, dass Dänemark nach schweren Fällen von Blutgerinnseln mit der Impfung des Mittels von Astrazeneca pausiere, sagte Laumann, er sei froh, dass der Impfstoff jüngst gerade an Vertrauen gewonnen habe und hoffe, dass es zu keinen weiteren Verunsicherungen komme. Bislang werde davon ausgegangen, das Astrazeneca ein „sehr gut zu verimpfender Stoff“ sei.
Mittelfristig sehe er keine Möglichkeit, einen Impfstoff auswählen zu können, sagte Laumann. Gerade jetzt sei der Bedarf hoch: Am Mittwoch seien in NRW erstmals über 50.000 Dosen an einem Tag verabreicht worden.
NRW bleibe bei dem von der Kanzlerin ausgerufenen Ziel, jedem Bürger in Deutschlandbis zum 21. September ein Impfangebot zu machen.
Laumann: NRW hält an Schulöffnungen fest, Schützenfeste ausgeschlossen
Trotz ansteigender Neuinfektionsraten mit dem Coronavirus sieht Laumann keinen Anlass, die Schulen nicht zu öffnen. Die Entscheidung, ab Montag zumindest tageweise wieder für alle Schüler zu öffnen, müsse nicht zurückgenommen werden. Die angekündigten Tests für Lehrer und Schüler würden „eine Menge Sicherheit in den Unterricht“ bringen.
Nach Ansicht von Laumann sind die traditionell im Frühjahr stattfindenden vielen Schützenfeste dagegen vorerst noch nicht verantwortbar. Dies sei erst bei einer hohen Durchimpfungsrate der Fall. Dies könne er auch aus eigener Erfahrung mit wenigstens 50 gefeierten Schützenfesten sagen, betonte der Minister.
Laumann: NRW möchte auch zusätzliche Impfdosen für Grenzregionen
Auch NRWmöchte zusätzliche Impfdosen zur Versorgung der Bevölkerung in Regionen, die an Corona-Hotspots im Ausland grenzen. In Frage komme die Grenzregion zu den Niederlanden, erklärte Laumann. Das sei das Gebiet von Borken im Münsterland bis nach Heinsberg.
Es gebe auch eine gemeinsame Koordinationsstelle zwischen NRW und den Niederlanden. Zunächst aber müsse die Verteilung der von der EU zugesagten zusätzlichen vier Millionen Impfdosen für Grenzregionen geklärt werden, sagte Laumann.
Abweichungen von Impfreihenfolge könnte möglich werden
Klar sei, dass NRW keinen Impfstoff aus den Impfzentren abziehen werde. In den Niederlanden wurden pro 100.000 Einwohner zuletzt etwa 160 Infektionen in einer Woche registriert. In NRW lag die Sieben-Tage-Inzidenz am Donnerstag bei fast 70 - mit steigender Tendenz.
Abweichungen von der bisherigen Impfreihenfolge sollen dem Bund zufolge künftig möglich sein, um eine dynamische Virus-Ausbreitung aus hochbelasteten Grenzregionen zu verhindern. In Frage kommen etwa Grenzregionen in Sachsen, Bayern und dem Saarland. (dpa/lnw)