Düsseldorf – Das traditionsreiche Opernhaus an der Heinrich-Heine-Allee ist sanierungsbedürftig. Statt aber endlich die Arbeiten an dem denkmalgeschützten Gebäude beginnen zu lassen, gelangt ein Neubau-Entwurf nach dem anderen an die Öffentlichkeit.

Der neueste stammt von „RKW Architektur +“. Die „Neue Deutsche Oper am Rhein“ stünde danach wirklich am Rhein. Das Düsseldorfer Architekturbüro hat das Parlamentsufer als Standort ausgeguckt – die Stelle, an der sich heute die Wache der Wasserschutzpolizei befindet.

Neue Oper: Eine Mischung aus Sydney und Hamburg

Da würde am Wasser ein Bau mit Vorplatz, offener Erdgeschossfläche und Hotel entstehen. Wohl eine Art Mischung zwischen der Oper von Sidney und der Elbphilharmonie in Hamburg – auch wenn die Gestalt des Düsseldorfer Baus mehr an Fritz Schumachers Krematorium auf dem Hamburger Friedhof Ohlsdorf erinnert.

Dieter Schmoll, geschäftsführender Gesellschafter bei „RKW Architektur +“ zum EXPRESS: „Düsseldorf definiert sich gerade neu in Richtung Hafen, und eine Architektur mit hoher Aussagekraft, wie sie mit der »Neuen Deutschen Oper am Rhein« entstehen würde, ist immer auch Stadtmarketing.“

Die Kurven des Opernhauses von Sydney zum Beispiel hätten diese australische Stadt weit nach vorne gebracht, so Schmoll. 280 Millionen Euro soll der Düsseldorfer Neubau kosten. „Wir wissen aber wenig über den Untergrund im Hafen“, warnt Schmoll.

Oper an der Heine-Allee soll Fotomuseum weichen

Für die Oper an der Heinrich-Heine-Allee hat „RKW Architektur +“ auch schon eine Idee: Sie könnte abgerissen werden zugunsten eines Fotomuseums. Schmoll:

Indes hat Oberbürgermeister Thomas Geisel den Druck auf das bestehende Opernhaus noch erhöht.

„Nach meinen Informationen muss man damit rechnen, dass der Opernbetrieb bei einer Sanierung für eine Spielzeit ausgelagert werden muss“, sagt der OB.