Netter Brief auf "Diddle"-Papier in Düsseldorfer Flaschenpost
20 Jahre ist es her, dass die damals zwölf Jahre alte Christina ihre Flaschenpost am 25. März 2001 raus in die Welt schickte. Damit, dass daraus eine so spannende Geschichte wird, hat sie bestimmt nicht gerechnet. Wir durften dabei sein, als das Geheimnis der uralten Flaschenpost gestern gelüftet wurde.
Flaschenpost in Düsseldorf: Emotionales Treffen an Fleher Brücke
Als Victoria Blocksdorf und Christina Buschhausen am Rheinufer in Volmerswerth aufeinandertreffen, sind beide ganz schön aufgeregt.
Hier an der Fleher Brücke hatte Buschhausen die in einem Marmeladenglas verpackte Nachricht losgeschickt: „Ich glaube, dass ich damals selbst eine Flaschenpost gefunden hatte. Das hat mich inspiriert, auch eine zu schreiben. Ich hatte glaube ich nur gehofft, dass das Glas weiter als sechs Kilometer kommt“, lacht sie.
Verfasserin warf Düsseldorfer Flaschenpost an Fleher Brücke in den Rhein
Mittlerweile ist Christina Buschhausen 32 Jahre alt. Bei dem Treffen am Rhein durften natürlich ihr Ehemann und ihre drei Wochen alte Tochter Lilli nicht fehlen.
„Als sich eine alte Klassenkameradin gemeldet und erzählt hat, dass alle auf der Suche nach Christina sind, habe ich sofort gesagt, dass sie sich melden muss. Das ist eine schöne und vor allem abwechslungsreiche Geschichte in dieser Zeit“, sagt Ehemann Christian Buschhausen.
Finderin der Düsseldorfer Flaschenpost hätte Fundstück beinahe weggeworfen
„Es haben wirklich alle mitgefiebert“, erzählt Victoria Blocksdorf. Umso schöner, dass die Suche erfolgreich war: „Das ist echt unglaublich, dass wir jetzt hier stehen - wenn man bedenkt, dass ich das Glas fast weggeschmissen habe, weil alles so verklebt war“, erzählt sie.
Trotz der zahlreichen Hinweise war sich die Verfasserin der Nachricht erst nicht sicher, ob die Flaschenpost tatsächlich von ihr stammt: „Ich war etwas irritiert - 20 Jahre sind eine lange Zeit. Ich habe aber direkt ein paar Namen erkannt, die ich in dem Brief genannt habe - mit Markus und Sebastian bin ich zum Beispiel noch immer befreundet“.
Flaschenpost-Absenderin war großer "Diddle"-Fan
Hinzu kamen dann das prägnante Papier und die Schrift: „Ich war auf jeden Fall ein großer Diddle-Fan und der Block kam mir nicht unbekannt vor“, sagt sie.
Und tatsächlich hat sie ihn noch im Keller gefunden, zusammen mit einem alten Freundebuch: „Was man nicht alles so aufbewahrt“, lacht sie. Mit dem Buch konnte sie dann die Schrift abgleichen: „Die Kreise, die ich anstelle von i-Punkten gemalt habe, waren sehr auffällig“, sagt sie. Das konnte alles kein Zufall sein – das Rätsel war also gelöst.
Den originalen Brief möchte Blocksdorf demnächst ausstellen. Die Idee findet auch Buschhausen super. Als Ersatz hat Blocksdorf ihr dafür ein Glas mit frischen Süßigkeiten mitgebracht. Hat sich also gelohnt, der ganze Rummel um das Rätsel der 20 Jahre alten Flaschenpost.