Luxuskaufhaus-Pläne des EigentümersKommt ein KaDeWe ins Carsch-Haus?

Düsseldorf – Was hat das „Carsch-Haus“ nicht schon alles erleben müssen: zwei Weltkriege, eine Versetzung um 23 Meter und mehrere Eigentümerwechsel. Aktuell ist ein Edel-Ramschladen in dem Kaufhausbau von Architekt Otto Engler untergebracht. Der Eigentümer, die vom österreichischen Investor René Benko gegründete „Signa“-Gruppe, könnte dort bald ein Luxus-Kaufhaus einrichten.

Besuch des Eigentümers beim OB

Im Februar hat René Benko Oberbürgermeister Thomas Geisel besucht und ihm seine Pläne für das „Carsch-Haus“ vorgelegt. Danach würde aus dem jetzigen Outlet „Saks Off 5th“ ein edles „KaDeWe“ werden. „KaDeWe“ steht für „Kaufhaus des Westens“ – das größte Kaufhaus Kontinentaleuropas. So manchen könnte daran stören, dass das 1913–15 vom jüdischen Unternehmer Paul Carsch gebaute Düsseldorfer Haus nach der „Arisierung“ unter den Nazis schon „Modehaus des Westens“ genannt wurde.

Ideen für eine neue Platzgestaltung

Ein Luxus-Kaufhaus am Heinrich-Heine-Platz würde auch eine entsprechende Umgebung brauchen, hat man sich beim Eigentümer „Signa“ wohl gedacht. Deswegen könnte – wie ein vorläufiger Entwurf zeigt, der oben zu sehen ist –  der Platz vor dem Gebäude vollkommen neu gestaltet werden: der mit Urinstein übersäte Musikpavillon müsste verschwinden, Bäume kämen hinzu, eine große Treppe würde ins Untergeschoss des „KaDeWe“ führen. Auffällig: Auch die Straße zwischen dem Wilhelm-Marx- und dem „Carsch-Haus“ würde verschwinden. Dafür würden die Heinrich-Heine-Allee und die Breite Straße in zwei Richtungen befahrbar.

Geisel: "Zu früh, über Konkretes zu reden."

OB Thomas Geisel sagt auf Anfrage zu dem Düsseldorfer Edelkaufhaus-Projekt gegenüber dem EXPRESS: „Herr Benko hat mir in einem Gespräch seine Idee von einem »KaDeWe« im »Carsch-Haus« vorgestellt und dabei eine erste inoffizielle Anmutung seines Konzepts gezeigt. Ich begrüße die Idee grundsätzlich. Es ist aber noch zu früh, um über konkrete Umsetzungen wie Platzgestaltung und Straßenführung zu reden.“