Düsseldorf – Die Insolvenz von Air Berlin im Oktober 2017 war auch mit das Ende des Mythos LTU. Doch damit wollten sich einige Ex-Mitarbeiter nicht abfinden.

Sie gründeten wenig später eine neue Airline und träumen seitdem vom Comeback der Düsseldorfer Legende – unter dem Namen LTyou.

Doch genau das sorgte für Probleme.

Dreifacher Anwalts-Ärger für die neue Airline

Knapp zehn Monate nach der Neugründung kassierte das Projekt den wahrscheinlich größten Nackenschlag: So kaufte eine Firma aus Essen, die unter anderem Rundflüge mit historischen Flugzeugen anbietet, die europäischen Markenrechte der LTU aus der Insolvenzmasse.

Die Konsequenz aus diesem Deal: LTyou flatterte Post vom Anwalt ins Haus, wobei es natürlich um den Namen der Airline ging.

Für die mutigen Macher blieb das aber leider nicht der einzige Rechtsstreit. Bis heute liegt man offensichtlich mit zwei weiteren Unternehmen im Clinch. „Unsere Marke LTyou und somit dann auch unser Unternehmen werden massivst angegriffen, teilweise von Unternehmen, die uns nicht einmal eine Begründung dafür nennen wollen“, heiß es in der „Neujahrsbotschaft“ der Geschäftsführung.

„Dieses Projekt war anfangs eine gute Idee“

Doch trotz hoher Anwaltskosten und einer großen Auftaktparty in der Nachtresidenz im September, die wohl ebenfalls ein tiefes Loch in die Finanzen des Projekts riss, statt neue Einnahmequellen zu schaffen, gab man sich bei der LTyou kämpferisch, dass das Projekt doch noch abheben könnte. Optimismus, der bei Geschäftsführer Sven Scholten nur wenige Tage hielt.

Am Donnerstag gab er auf Facebook bekannt, dass er seinen Posten abgeben werde und mittlerweile gekündigt habe.

„Dieses Projekt war anfangs eine gute Idee. Doch wegen den Leuten die uns ständig Ärger machen wird es so (...) nicht funktionieren oder halt extrem lange dauern“, erklärte der Mitinitiator. Trotz der Beteuerungen, dass der Traum von der fliegenden LTyou weiter leben wird, ist es ein schwerer Schlag für die Comeback-Pläne.