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Düsseldorfer Star-StylistinLaila Hamidi: Mit Lippenstift Afghanistan revolutionieren

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Die Düsseldorfer Star-Stylistin Laila Hamidi.

von Nathalie Riahi (nari)

Düsseldorf – Wenn Stars für ihre großen Auftritte auf den roten Teppichen der Welt perfekt aussehen oder für glamouröse Shootings ideal gestylt sein wollen, dann klingelt bei der Düsseldorferin Laila Hamidi das Telefon. Die 38-Jährige gehört mittlerweile zu den international gefragtesten Make-up Artisten.

Eva Longoria, Karolina Kurkova, Alek Wek, Bar Rafaeli, Julia Stegner, Iris Berben, Suzanne von Borsody, Franziska Knuppe oder die Fußballnationalmannschaft – Laila Hamidi setzte oder setzt sie noch immer für ganz besondere Momente in Szene.

Laila Hamidi:Vor dem Bürgerkrieg Afghanistans geflüchtet

Seit 2010 lebt Laila Hamidi ihren beruflichen Traum. Von dem sie als Kind und Jugendliche allerdings noch sehr weit entfernt war: Laila ist in Afghanistan geboren. „Ich bin im Krieg groß geworden. Zuerst in Kabul, dann zogen wir aufs Land in ein Dorf, in der Hoffnung, dass es dort sicherer sei." Auch Laila Hamidi musste als Teenager Burka tragen.

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Als sie 15 Jahre alt war, flüchtete sie mit ihrer Familie dann vor dem Bürgerkrieg in ihrer Heimat nach Rotterdam. Dann zog sie nach Deutschland. Zuerst nach München, später nach Düsseldorf, wo sie 2009 ihre Ausbildung zur Stylistin abschloss und heute mit ihrem Mann und ihrem 14-jährigen Sohn lebt.

Laila Hamidi will afghanischen Frauen mehr Selbstbewusstsein geben

Trotz ihrer großartigen Karriere hat sie nie die Frauen in Afghanistan vergessen. So unterstützt Laila Hamidi seit 2007 die Organisation „Hope Foundation for Women and Children of Afghanistan“ (Hofa). „Ich fliege regelmäßig dafür in meine alte Heimat. Dort bringe ich persönlich die Spenden vorbei.“

Schon vor Jahren keimte in ihr der große Wunsch auf, den afghanischen Frauen eine eigene Kosmetiklinie vor Ort anbieten zu können, dazu kostenlose Kosmetikseminare zu etablieren, die sie seit vielen Jahren schon für Krebspatientinnen in deutschen Krankenhäusern anbietet.

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„Ich habe ein ganz klares Motto: Starkes Aussehen macht Menschen selbstbewusster! Und genau das ist mein Ziel für die afghanischen Frauen. In Afghanistan gelten Frauen ab 30 in der Gesellschaft als alt. Sie heiraten meist mit 15 Jahren, haben bis 30 mehrere Kinder. Sie gehen nicht zum Sport, haben graue Haare und schminken sich nicht. Weil es ihnen so immer vorgelebt wurde. Ich möchte den Frauen von heute Hilfe anbieten, dass sie gesünder und selbstbewusster werden. Im besten Fall möchte ich den Anstoß geben, dass sich die Einstellung der Gesellschaft verändert“, sagt Laila Hamidi. „Einer muss damit anfangen. Ich mache es.“

Star-Stylistin entwickelte Lippenstifte für afghanische Frauen

Kein einfaches Unterfangen in Afghanistan, einem Land, das eine Männerwelt ist und in dem die Schönheit von Frauen in der Öffentlichkeit unterdrückt wird. Doch Laila Hamidi hat Durchhaltevermögen bewiesen: Am 14. Februar 2020 ist es soweit: Laila Hamidi präsentiert in einer renommierten Parfümerie in Kabul ihre Lippenstift-Kollektion. „Am Valentinstag. Meine Liebe gilt den Frauen in meiner Heimat.“ Lippenstifte in drei unterschiedlichen Rottönen hat sie entwickelt.

Laila Hamidi: „Sie machen die Lippen fülliger. Genau das ist der Trend in Afghanistan. Viele Frauen lassen sich dort ihre Lippen mit minderwertigen Fillern aufspritzen. Ich möchte ihnen vermitteln, dass sie das nicht machen müssen. Meine in Deutschland hergestellten Lippenstifte sind von bester Qualität und man erreicht mit ihnen voluminösere Lippen, ohne zu spritzen.“

Laila Hamidi konnte „Austria's Next Topmodel" als Kampagnengesicht gewinnen

Als Gesicht für ihre Kosmetiklinie konnte Laila Hamidi ein ganz besonderes Model gewinnen: Taibeh Amidi (23), die Gewinnerin von „Austria’s Next Topmodel 2019“. Taibeh schrieb Laila vor Jahren schon über Social Media an, sie wolle Model werden.

Doch weil Laila Hamidi immer viele Anfragen bekommt, übersah sie die von Taibeh. Erst als die Star-Stylistin selbst zu einem Casting für ihre Kosmetiklinie aufrief, wurde sie auf Taibeh aufmerksam.

Und die erzählte ihr dann ihre Geschichte: Auch Taibeh ist Afghanin. Vor vier Jahren ist sie ohne ihre Familie nach Österreich geflüchtet. Zu Fuß durch die Türkei, per Schlauchboot nach Griechenland. Dann über Serbien nach Österreich. Sie hatte immer einen Traum: Model werden. Und dabei hat sie immer an sich geglaubt. Ganz so wie ihr großes Idol, von dem sich die Frauen in ihrer Heimat Afghanistan erzählen: Laila Hamidi.