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Krefelder Vermisstenfall Anna S.EXPRESS-Recherchen jetzt bei „37 Grad“

Anna S. aus Gelsenkirchen wird seit dem 23. Juni 2019 vermisst.

Anna S. aus Gelsenkirchen wird seit dem 23. Juni 2019 vermisst.

Krefeld/Gelsenkirchen – Der Fall von Anna S. aus Gelsenkirchen sorgte im Sommer 2019 für großes Aufsehen.

Jetzt widmete das ZDF eine ganze Dokumentation den Recherchen des EXPRESS-Reporters Günther Classen - zu sehen war sie in der Sendereihe  „37 Grad“ am Dienstagabend.

Vermisste Anna: So dramatisch lief der Vermisstenfall

Rückblende: Die damals 35-jährige Anna S verschwindet am 23. Juni 2019 spurlos. Den Abend vorher verbringt die Kinderpflegerin mit ihrer Familie und verabredet sich für den nächsten Tag zum Brunch.

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Als sie zu der Verabredung nicht erscheint, seltsame Nachrichten schreibt und ein neues Schloss in ihrer Wohnungstüre eingebaut wurde, beginnt die Familie, sich zu sorgen. Sie schaltet die Polizei ein und schnell wird klar: Anna ist einem Verbrechen zum Opfer gefallen.

Die Familie ist verzweifelt, schwankt zwischen der Hoffnung, dass Anna unversehrt wiederkommt, und der Angst, dass ihr etwas Schreckliches zugestoßen ist.

Vermisste Anna: Die schlimme Nachricht, dass sie wohl nicht mehr lebt

Ende November kommt dann die Horror-Nachricht: Anna ist tot, wurde wahrscheinlich ermordet. Bei ihrem Ex-Freund wird ein Video gefunden, das die Leiche der 35-Jährigen zeigt.

Das Video hat die Familie bis heute nicht gesehen und kann deswegen immer noch nicht richtig abschließen. In der ZDF-Sendung berichtet die Familie am Dienstagabend über die verstörende Zeit und wie es ihr heute geht:

Die Ungewissheit seit Annas Verschwinden quält. Die Polizei durchsucht Annas Wohnung, gibt der Familie aber keine neuen Informationen.

Vermisste Anna: Familie bat den EXPRESS um Hilfe

Ihre Zwillingsschwester Edith spricht mit stockender, belegter Stimme über die Ängste, die die Ungewissheit in ihr ausgelöst haben: „Dass sie festgehalten wird, dass ihr wehgetan wird, dass sie gegen ihren Willen was machen muss, oder es noch nicht mal mitbekommt, was mit ihr passiert“.

Weil ihre Angehörigen die Ungewissheit nicht mehr aushalten, wenden sie sich an EXPRESS-Reporter Günther Classen, in der Hoffnung, so größere Aufmerksamkeit auf Annas Fall lenken zu können.

Der EXPRESS deckte Lücken und Zeitverzögerungen im Ermittlungsverfahren auf.

Vermisste Anna: Familie richtete ihr trotzdem ein Zimmer ein

Die Essener Staatsanwaltschaft konnte auf Anfragen des EXPRESS allerdings keine weiteren Informationen zu den Ermittlungen geben.

Bis zum Schluss hoffte die Familie, dass Anna wiederkommt. Edith und ihr Mann richteten ihr sogar eine kleine Wohnung auf dem Dachboden der Eltern ein. „Damit sie einen Rückzugsort hat, auch mit ihren Möbeln“, erklärt Edith. Diese Wohnung wird nun wohl leer bleiben.

Während ihr Schwager betroffen davon erzählt, wie er von Annas Tod erfahren hat, sitzt ihre Schwester schweigend daneben und guckt zu Boden, als wäre sie in einer anderen Welt und als würde die Last der vergangenen Monate sie erdrücken.

Vermisste Anna: Familie möchte endlich Gewissheit

Ihre Tränen kann sie nur schwer zurückhalten. Es ist kaum vorstellbar, wie man so einen Schicksalsschlag ertragen soll.

Im Laufe des Gesprächs wirft sie ein: „Die Situation ist immer noch so schwierig, weil wir keinen Abschied nehmen können, weil wir keine Leiche haben, die wir begraben können und dort hingehen können. Wir wissen zwar, dass sie tot ist, man will es aber im Endeffekt immer noch nicht glauben“.

Die Polizei sagt den Angehörigen nicht mehr, als dass der Beschuldigte Michael S. in Untersuchungshaft sitzt und schweigt.

Die Familie hat Angst, dass Annas Mörder ungestraft davonkommt. Die Verzweiflung und die Wut auf den Täter sind sogar durch den Fernseher fast greifbar.

Mittlerweile kann Edith ihre Tränen nicht mehr zurückhalten, wenn sie über ihren Verlust spricht: „Er hat mir das wertvollste weggenommen, der Mörder“.

Die Ungewissheit bestimmt immer noch das Leben von Annas Familie. Als Edith die Wohnung unter dem Dach betritt, sagt sie sichtlich mitgenommen: „Ich brauche Gewissheit. Vielleicht wenn ich das Video sehe. Aber solange ich sie nicht gesehen habe, glaube ich das nicht“. 

Vermisste Anna: Ihre Leiche ist bis heute nicht gefunden

Bis heute hat der Beschuldigte nicht verraten, wo Annas Leiche ist - und nimmt der Familie somit die Chance abzuschließen und diese schreckliche Tat zu verarbeiten.