+++ EILMELDUNG +++ Kuriose Fahndung Kölner Polizei sucht mit Blitzerfoto nach diesem Mann

+++ EILMELDUNG +++ Kuriose Fahndung Kölner Polizei sucht mit Blitzerfoto nach diesem Mann

Jochen Hülders (†57) letzter Wunsch„Campino, halt’ bitte die Trauerrede...“

Düsseldorf  – „Es war etwa eine Woche vor seinem Tod, als mich Jochen anrief und mich bat, seine Trauerrede zu halten. Das versuche ich jetzt.“

Die sonst so kraftvolle Stimme von Tote-Hosen-Sänger Campino - sie klingt gebrochen. Erschüttert steht er auf der kleinen Kanzel der Kapelle des Südfriedhofs.

Neben ihm, blumengeschmückt, der Sarg des Mannes, der die Toten Hosen entdeckt und zu dem gemacht hat, was sie heute sind. Manager und Freund Jochen Hülder. Er war am letzten Donnerstag im Alter von 57 Jahren an Krebs verstorben. Am Samstag wurde er beerdigt (EXPRESS berichtete).

Alles zum Thema Die Toten Hosen

Kränze mit orangenen Schleifen. „Weil wir Freunde sind - Andi, Breiti, Kuddel, Wölli, Campino, Trini, Vom“ steht auf einer. Ein Abschiedsgruß der Band an ihren „Ziehvater“.

„Jochen, wir werden dich nie vergessen. Du bist einmalig“, sagt Campino, die Augen gerötet. Dann stockt er: „Jetzt fliegen meine Gedanken und ich muss doch den Zettel zur Hilfe nehmen.“

Er erinnert an chaotische Anfangstage, als Jung-Manager Hülder eine der ersten, lächerlich geringen Anfangsgagen in zwei Flaschen Schnaps für die Band investiert hatte. „Da wussten wir, dass wir mit ihm was ganz Großes werden könnten...“

Die Kapelle ist bis auf den letzten Platz gefüllt. In der ersten Reihe trauern Hülders Ehefrau Ute und seine Tochter Julia. Daneben sitzt „seine“ Band.

Die Konzertveranstalter Bernie Lewkowicz, „Balou“ Temme und Marek Lieberberg sind gekommen, um Abschied zu nehmen: „Jochen Hülder war einer der letzten Partner im Musikgeschäft, bei dem ein Handschlag noch ein Versprechen war.“

DEG-Legende Uli Hiemer ist da. DFB-Vize und Ex-Fortuna-Boss Peter Frymuth, die Künstler Katharina Frisch und Andreas Gursky, Josef und Michael Schnitzler vom Uerige, Bernd Kretzer von Frankenheim, Hallenchef Manfred Kirschenstein.

Vor der Kirche ist ein Zelt aufgebaut. Für die vielen Trauergäste (rund 1000), die nicht in die Kirche passen, wird die Feier übertragen. Sie hören, wie Filmregisseur Wim Wenders über seine ganz persönliche Beziehung zum Hosen-Chef spricht: „Deine Biografie und deinen Style muss dir erst mal jemand nachmachen.“

„One Love“ von Bob Marley ertönt in der Kirche. Campino, Breiti, Kuddel, Trini Trimpop und Freund Rainer Wengenroth tragen den Sarg aus der Kirche. Ein langer Trauerzug bewegt sich zur Familiengruft der Band. Hier, wo schon Bandbus-Fahrer Faust beerdigt wurde, wo einst alle Toten Hosen liegen werden, findet Jochen Hülder seine letzte Ruhe.

Ex-Schlagzeuger Wölli steht am Grab. Auch ihn hat der Krebs erwischt. Campino umarmt ihn lange. Beide weinen.