Nach Rassismus-VorwürfenMichelin-Guide straft Düsseldorfer Star-Koch ab
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Wegen seines Facebook-Posts über Chinesen, die in seinem Restaurant unerwünscht seien, zog sich Sternekoch Jean-Claude Bourgueil jetzt auch harsche Kritik aus der Politik zu.
Düsseldorf – Nach heftigen Rassismus-Vorwürfen gegen den Düsseldorfer Star-Koch Jean-Claude Bourgueil hat der Restaurantführer Guide Michelin das Düsseldorfer Edel-Restaurant „Im Schiffchen“ aus seinem Online-Guide gestrichen.
Ein Facebook-Post des 73 Jahre alten Kochs sorgte vor mehreren Tagen für Aufregung: Auf der Plattform hatte er die Wiedereröffnung seines Bistros nach der Corona-Zwangspause angekündigt - und dies mit dem Zusatz „Chinesen nicht erwünscht !!!“ versehen.
Düsseldorf: Sternekoch Jean-Claude Bourgueil rechnete nicht mit Kritik
Mit der Welle an Kritik, die von sämtlichen Usern auf ihn einprallte, hatte Jean-Claude Bourgueil jedoch nicht gerechnet. Erst recht nicht damit, dass Michelin ihn so konsequent bestrafen würde.
„Ich akzeptiere das, das ist ok. Ich hoffe, die nehmen mich bald zurück“, sagte Sternekoch Bourgueil am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Über den Schritt berichtete das Fachportal „Tageskarte“.
Düsseldorf: Jean-Claude Bourgueil entschuldigt sich öffentlich
Mittlerweile ist der Post nicht mehr online. Auf Anfrage sagte der 73-Jährige, dass er entsetzt darüber sei, was er angerichtet habe: „Ich würde es nicht noch mal machen. Ich habe Scheiße gebaut.“ Er habe mit dem Post seine Kritik an der „diktatorischen Regierung und der Macht“ Chinas äußern wollen.
Im WDR verteidigt sich Bourgueil: „Mir ist es wichtig, ich bin kein Nazi, und es tut mir ehrlich leid, die armen Chinesen, die unter dieser Diktatur leiden. Sie sind im Schiffchen herzlich willkommen."
Der Sternekoch weiter: „Ich bin ein Kind der französischen Revolution und verabscheue alle Diktatoren dieser Welt. Diktatoren, die ihr Volk unterdrücken und Menschen sogar mit dem Tode bestrafen. Erfahrungen dieser Art hatten wir im letzten Jahrhundert auch in Europa. Mein - sicherlich unglücklich formulierter Satz - sollte sich in keiner Weise auf die chinesische Bevölkerung beziehen, sondern auf ihre Machthaber.“
Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel mischt sich ein
Rassismus würde er in seinem Restaurant nicht dulden. „Seien Sie versichert, man kann mir einiges vorwerfen, aber sicher keinen Rassismus“, so Bourgueil.
Der Oberbürgermeister Düsseldorfs, Thomas Geisel (SPD), sagte laut einer Mitteilung: „Wir werden nicht hinnehmen, dass asiatischstämmige Düsseldorfer wegen der Corona-Pandemie rassistisch beleidigt oder diskriminiert werden. Das Virus ist kein chinesisches Phänomen.“ (dpa/kiba)
