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„Vertrauen in Sie verloren“Gemeinde in NRW lädt Kardinal Woelki von Firmung aus

kardinal woelki

Kardinal Rainer Maria Woelki (hier im Februar 2021) nahm zu dem Affront bislang noch nicht Stellung.

Düsseldorf – Mitglieder der katholischen Kirchengemeinde St. Margareta in Düsseldorf haben den Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki in einem Offenen Brief aufgefordert, von einer geplanten Firmung abzusehen.

  • Eine Gemeinde in Düsseldorf hat Kardinal Rainer Maria Woelki ausgeladen
  • Woelki hatte eigentlich eine Firmung vornehmen sollen
  • Die Gemeinde übte scharfe Kritik an dem Kölner Kardinal

„Wir haben das Vertrauen in Sie als Bischof verloren“, heißt es in dem von 140 Personen unterzeichneten Brief, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. „Sie sind für uns - leider - nicht mehr glaubwürdig. Wir haben das Vertrauen verloren, dass mit Ihnen als Erzbischof ein wirklicher Neuanfang gelingen kann.“

Erzbistum Köln seit vielen Monaten in tiefer Krise

Das Erzbistum Köln befindet sich seit vielen Monaten in einer tiefen Krise, die sich unter anderem in einer Welle von Kirchenaustritten spiegelt. Woelki hatte ein von ihm selbst in Auftrag gegebenes Missbrauchsgutachten wegen rechtlicher Bedenken lange zurückgehalten. Aber auch seit der Veröffentlichung eines neuen Gutachtens hält die Glaubwürdigkeitskrise an.

Zuletzt war Woelki über Wochen damit beschäftigt, die Beförderung eines Pfarrers zu rechtfertigen, der vorher zugegeben hatte, Sex mit einem 17 Jahre alten Prostituierten gehabt zu haben.

Kardinal Rainer Maria Woelki will Firmung am 9. Juni vornehmen

Eine Firmung ist ein katholisches Ritual, mit dem im Teenager-Alter die Bindung an die Kirche gestärkt werden soll. Woelki will die Firmung dem Brief zufolge am 9. Juni vornehmen.

Am 27. Mai soll ein Gespräch mit Mitgliedern des Pfarrgemeinderats und anderen Teilnehmern stattfinden. „Medienvertreter sind dazu von Ihnen nicht erwünscht“, heißt es in dem Brief. „Einen offenen Dialog auf Augenhöhe stellen wir uns anders vor.“

Scharfe Kritik aus Düsseldorf an Kardinal Woelki

Weiter kritisieren die Unterzeichner: „Wir haben den Eindruck, dass Sie durch dieses Gespräch am 27. Mai und mit der Durchführung der Firmung am 9. Juni den verlorenen Kontakt zur Basis suchen. Das ist nachvollziehbar, aber damit instrumentalisieren Sie die Firmfeier. Das darf nicht sein!“

Nach den Regeln der Kirche könne Woelki auch andere Priester mit der Durchführung der Firmung beauftragen. „Wir empfangen Sie gerne zu einem späteren Zeitpunkt nach dem Tag der Firmung in unserer Gemeinde zum Gespräch - auf Augenhöhe, ohne Vorbedingungen und öffentlich.“

Der Koordinator des Briefes, Peter Barzel, berichtete am Sonntag, im vergangenen Jahr hätten einige Vertreter der Reformbewegung 2.0 aus der Gemeinde ein Gespräch mit Woelki gehabt. „Der Kardinal hat ihnen gesagt, wenn sie meinen würden, dass es so wie zurzeit nicht weitergehe, dann müssten sie eben austreten.“ (dpa)