Trikot statt KittelDieser Düsseldorfer Arzt kickt bei der Fußball-WM in Mexiko

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Vor seiner Abreise zur Ärzte-WM überreichte Prof. Dr. Björn Lampe, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Assistenzarzt und Nationalmannschafts-Innenverteidiger Dr. René Bogesits Aufschneider (r.) noch einen Fußball.

von Jonas Meister (meis)

Düsseldorf – Ab nächster Woche tauscht Dr. René Bogesits Aufschneider (38) Kittel, Stethoskop und Pieper gegen Trikot, Stutzen und Stollenschuhe. Denn dann kickt der Doc, der eigentlich Assistenzarzt am Florence-Nightingale-Krankenhaus in Kaiserswerth ist, als Innenverteidiger der Nationalmannschaft bei der Fußball-WM der Ärzte in Mexiko (29. Juni bis 6. Juli).

René Bogesits spielte für Fortuna Düsseldorf in der Regionalliga

Neu ist solch ein Turnier für Bogesits Aufschneider übrigens nicht. Für den 38-Jährigen ist es die mittlerweile vierte WM. Wie der Arzt überhaupt zum Nationalspieler wurde? Einfach: Per Internet: „Ich habe damals bei Facebook einen Aufruf gesehen, dass neue Ärzte für das Team gesucht werden. Daraufhin habe ich mich beworben, musste ein Probetraining absolvieren und wurde ins Team aufgenommen“, erzählt der Assistenzarzt.

Dass der gebürtige Hamelner kicken kann, das hat er schon in seiner Jugend bewiesen. Er war so gut, dass er der Saison 2001/02 sogar für Fortuna Düsseldorf in der Regionalliga Nord spielte. Nach Stationen bei TuRu Düsseldorf und der zweiten Mannschaft des 1. FC Nürnberg, hing er die Fußballschuhe 2009 an den Nagel.

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Mittlerweile ist der Doc nur noch in Freizeitmannschaften aktiv und nutzt die wöchentlichen Trainings als Vorbereitung auf die WM.

„Wir unterstützen das sportliche Engagement unseres Kollegen“

Gemeinsame Übungseinheiten sind für die Ärztefußballer äußerst selten: „Wir haben Ende März ein viertägiges Trainingslager absolviert und vorher noch ein bis zwei Benefizspiele. Ansonsten trainieren wir alle individuell in unserer Freizeit“, berichtet René Bogesits Aufschneider.

Beim letzten Testspiel vor der WM gewann das deutsche Team, das im Jahr 2013 in Budapest zum bisher einzigen Mal Weltmeister wurde, Anfang Juni das Freundschaftsländerspiel gegen Litauen mit 8:0.

Wenn es jetzt nach Mexiko geht, dann ist dem 38-Jährigen die Unterstützung seiner Kollegen der Kaiserswerther Diakonie gewiss: „Es macht mich unheimlich stolz, mit Herrn Dr. Bogesits Aufschneider einen Spieler der deutschen Ärztemannschaft in unserem Ärzteteam zu haben. Wir unterstützen das sportliche Engagement unseres Kollegen und fiebern als Team natürlich mit“, freut sich Prof. Dr. Björn Lampe, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe.

Deutschland spielt bei der WM sechs Spiele in sieben Tagen

Die jährliche Fußball-Weltmeisterschaft der Ärzte findet in diesem Jahr zum insgesamt 25. Mal statt. Brasilien ist wie bei den Fußballprofis mit fünf Titel Rekordweltmeister. Titelverteidiger ist Großbritannien. Am 2019er Turnier nehmen 24 Nationen teil.

Zum deutschen Kader, der nach Mexiko reist, gehören rund 40 Fußballärzte aus der ganzen Republik. Sie treten in zwei Altersgruppen – Champions und Master – gegen die Teams aus aller Welt aneinander an. Sechs Spiele in sieben Tagen stehen für das Team auf dem Programm.

Neben dem Fußball findet auch ein viertägiger Ärzte-Kongress statt, bei dem jede Mannschaft Vorträge zu medizinischen Fachthemen hält. So wird das Sportereignis auch für den internationalen, fachlichen Austausch genutzt.