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Passagierkontrollen am AirportNeulinge wollen bei der Security in Düsseldorf absahnen

Passagierkontrolle Flughafen

Am Düsseldorfer Flughafen wird DSW bei den Passagierkontrollen Nachfolger von Kötter Security. Die Suche nach einem neuen Sicherheitsdienstleister hat aber offenbar auch Betrüger angelockt.

von Jonas Meister (meis)

Düsseldorf – Aus, Schluss, vorbei. Ende 2019 zog sich Kötter Aviation Security (hier lesen Sie mehr) als Sicherheitsdienstleister für die Passagierkontrollen am Düsseldorfer Flughafen zurück. Bei der Neuausschreibung warfen schließlich vier große Security-Firmen ihren Hut in den Ring. Den Zuschlag bekam am Ende die DSW.

Und für deren Aufgabe braucht es durch das vor der Corona-Krise noch rekordverdächtige Passagieraufkommen zum Auftragsstart am 1. Juni 2020 aber noch mehr Luftsicherheitsassistenten (LuSi). Deshalb muss jetzt ausgebildet werden.

Ein lukratives Geschäft, dass offenbar auch „interessante“ Neulinge anlockt. So gibt es im Internet aktuell einige Stellen- und Ausbildungsangebote von Firmen wie zum Beispiel „airportpower.de“. Auf der eigenen Homepage wird hier aggressiv von dem Personalrecruiter aus dem Ruhrgebiet um Auszubildende geworben.

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Passagierkontrollen am Airport: Zockt Ausbilder aus dem Ruhrgebiet Bildungsgutscheine ab?

Deshalb kontaktierte EXPRESS einen Experten, der sich vor Ort in Essen in der Zentrale des Unternehmens umsah. Sein Fazit: Ernüchternd. Die Akademie ist nur über einen Hinterhof erreichbar. Dazu sehe es in den Räumlichkeiten so aus, als ob kurzfristig ein paar Tische und Computer herangeschafft worden wären. Von Geräten wie Kofferscannern, die für die Ausbildung zum LuSi absolut notwendig sind, keine Spur.

Auch die Gewerkschaft ver.di hörte sich um. „Einige Bewerber, größtenteils mit Migrationshintergrund, erklärten uns, dass das Unternehmen ihnen sagte, das die Ausbildung etwa 5000 Euro kostet. Diese Kosten könnten aber mit Bildungsgutscheinen der Bundesagentur für Arbeit bezahlt werden“, so Gewerkschaftssekretär Özay Tarim.

Flughafen Düsseldorf: Recruitment-Firma aus Essen in der Branche und bei der Bundespolizei vollkommen unbekannt

Auf die Frage für wen airportpower.de denn rekrutieren und dann ausbilden würde gab es keine Antwort. Eine EXPRESS-Anfrage bleibt seit Wochen unbeantwortert. Einmal wurde jedoch der Name einer Sicherheitsbranchengröße erwähnt. Tarim: „Auszubildende haben uns berichtet, dass man ihnen gegenüber I-SEC als Kooperationspartner erwähnt hätte. Hier liegt der Gewerkschaft allerdings ein Schreiben vor, in dem das Unternehmen genau das verneint. Einen solchen Vertrag und eine Kooperation gäbe es nicht."

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Und auch bei der Bundespolizei, die die LuSi-Prüfungen als Behörde am Ende abnehmen muss, ist die Antwort gegenüber unserer Redaktion ganz ähnlich: „Das Unternehmen 'airportpower.de' ist der Bundespolizei nicht bekannt. Dazu gibt es gegenwärtig keine vertraglichen Beziehungen im Bereich privater Sicherheitsdienstleistungen mit diesem Unternehmen."

Passagierkontrollen am Airport: Beschaffungsamt ist „das Unternehmen gänzlich unbekannt“

Ähnlich antwortet dem EXPRESS auch das Beschaffungsamt des Bundesinnenministeriums, dass den Auftrag für die Kontrollen am Düsseldorfer Airport ausgeschrieben hat: „Das Unternehmen 'airportpower.de' ist dem Beschaffungsamt gänzlich unbekannt“, heißt es aus Bonn.

Für Branchenexperten wie Özay Tarim sind solche Firmen gerade während einer Neuausschreibung nichts ungewöhnliches: „Natürlich gibt es einige privater Recruiter, die Kooperationen mit großen Sicherheitsdienstleistern haben. Die sind allerdings größtenteils im Branchenverband BDLS angemeldet und deshalb seriös. Leider gibt es aber auch immer einige schwarze Schafe, die von der Ausbildungsfinanzierung profitieren wollen.“