Zoo in NRWElefanten-Junge unterm Messer – sein Operateur überrascht

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Zahnarzt Dr. Christian Klein operierte den Jungbullen erfolgreich im Wuppertaler Zoo. Während der Behandlung war der Patient dabei unter Vollnarkose.

von Jonas Meister (meis)

Wuppertal – Was nach einem schlechten Witz klingt, wurde jetzt im Wuppertaler Zoo zur schmerzhaften Realität. Hier hieß es nämlich am Osterwochenende tatsächlich: Kommt ein Elefant zum Zahnarzt …

  • Elefant im Wuppertaler Zoo hatte sich einen Zahn abgebrochen
  • Operation unter Vollnarkose im Grünen Zoo Wuppertal
  • Elefant „Gus“ wurde von „Menschen-Zahnarzt“ operiert

Da es sich bei dem Patienten um den zweijährigen, aber mittlerweile stattlich großen Jungbullen „Gus“ handelte, kam der „Onkel Doktor“ ins Elefantenhaus.

Elefant „Gus“ im Wuppertaler Zoo von Menschen-Zahnarzt behandelt

Bei dem Spezialisten handelte es sich um Dr. Christian Klein, der sich im Hauptberuf eigentlich um Brücken und Zahnfüllungen von Menschen kümmert.

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Grund für den außergewöhnlichen Einsatz im Zoo war ein Unfall beim Spielen. Hier war „Gus“ offenbar zu wild, so dass er sich beim Erkunden der Anlage den linken Stoßzahn, der in seinem Alter aktuell kaum mehr als zehn Zentimeter herausragt, abbrach.

Vollnarkose für hunderte Kilo schweren Elefanten in Wuppertal

Das ist eine Verletzung, um die sich sofort gekümmert werden musste. So teilte der Zoo jetzt mit: „Das Innere der Stoßzähne ist mit Nerven und Blutgefäßen gefüllt. Und die beste Chance, einen solchen Zahn gesund zu erhalten, ist das zeitnahe Versiegeln und Füllen des Zahnmark-Kanals.“

Gesagt, getan: Und so hatte „Gus“ noch am selben Tag einen Termin beim Doc. Um die Behandlung für den hunderte Kilo schweren Patienten und die Ärzte so sicher wie möglich zu machen, bekam der Elefant eine Vollnarkose.

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Der abgebrochenen Stoßzahn von „Gus“ wurde mit einer maßgefertigten Schutzkappe aus Hartplastik abgedeckt. 

So konnten Dr. Klein und sein Team sofort loslegen, nachdem der Jungbulle ins Land der Träume abgetaucht war. Die Operation, bei der die Experten die Wunde behandelten und eine fachgerechte Füllung einbrachten, war am Ende ein voller Erfolg.

Damit der Stoßzahn planmäßig ausheilen kann, wurde anschließend noch ein Silikonabdruck genommen.

Daraus entstand eine passgenaue Schutzkappe aus Hartplastik, die dann auf den Zahn geklebt wurde. Damit kann „Gus“ jetzt wieder wie vor der OP ungestört mit seiner Familie über die Anlage toben.