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Showdown im Düsseldorfer Entmietungsprozess„Eigenbedarf“ nur vorgetäuscht?

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Vor der Verhandlung demonstrierte das „Bündnis für bezahlbaren Wohnraum“ vor dem Landgericht

von Colja Schliewa (cos)

Düsseldorf – Showdown im Düsseldorfer Eigenbedarfskandal: Am Dienstag ging es für die  Investorenfamilie K. (alle Namen geändert) vors Düsseldorfer Landgericht. Sie soll  mehrere Mieter unter vorgetäuschten Eigenbedarfserklärungen die Kündigung geschickt haben. 

Ihre Versuche, die fadenscheinigen Entmietungen zu rechtfertigen, sollten das Gericht nicht gerade überzeugt haben ...

Die Entmietung von alteingesessenen Mietern wegen vorgetäuschten Eigenbedarfserklärungen - bei Immobilieninvestoren eine sehr beliebte Masche, um die Wohnungen in Luxusobjekte umzuwandeln und sündhaft teuer wiederzuvermieten. Vier Fälle werfen reichlich Fragen auf. Die Ungereimtheiten fielen nun auf, weil die Betroffenen zufällig zum selben Anwalt gingen (EXPRESS berichtete)

Düsseldorf: Mieter soll nach 27 Jahren auf die Straße

Georg Jesdinsky wohnt seit 27 Jahren auf der Kronprinzenstraße in Bilk. Vor zwei Jahren wechselte der Besitzer. Und meldete Eigenbedarf für seine Tochter an. Ein Ausschnitt aus dem Kündigungsschreiben: „Unsere Gesellschafterin Sabine K. (die Tochter des Vermieters/Name geändert) hat das Objekt in Gesellschaft öffentlichen Rechts erworben, um in einer in ihrem Eigentum stehenden Wohnung zu wohnen. Eine andere passende Wohnung aus dem eigenen Bestand steht ihr in Düsseldorf, erst recht nicht in ihrem aus beruflichen Gründen bevorzugten Stadtbezirk Unterbilk, nicht zu Verfügung.“

Düsseldorf: Das gleiche Schreiben auch in Pempelfort

Ein ähnliches Schreiben bekam ein Mieter in einem Haus in Pempelfort. Diesmal erklärte die junge Dame diesen Stadtteil zu ihrem absoluten Lieblingsviertel. Zwei weitere Mieter bekamen die Kündigung. Einmal wollte Sabines Mutter einziehen. Im zweiten Fall die Schwester.

Bei der Verhandlung im Amtsgericht war nun natürlich der Richter gespannt, was es mit den ganzen Eigenbedarf auf sich hat.  Deshalb wollte er zunächst von den beiden Schwestern (26 und 24) wissen, wieso man so viele Wohnungen auf einmal haben möchte.  Sabine K. machte es sich da ziemlich einfach: „Zunächst wollte ich auf der Kronprinzenstraße einziehen.  Wie mein Vater und meine Schwester. Weil wir  auch unser Büro dort einrichten wollen.“  Als es aber Komplikationen mit dem Mieter Jesdinsky gab, der einfach nicht ausziehen wollte, schwenkte Sabine K. um.

Düsseldorf: Sabine K. in der Opferrolle

Und wechselte dabei gleich noch in die Opferrolle: „Um endlich eine Bleibe zu haben, meldete ich dann Eigenbedarf in unserem Objekt auf der Faunastraße an. Ich lebe momentan nämlich nur aus dem Koffer, muss immer von meiner Mutter in Bonn, oder von meinem Freund in Frankfurt nach Düsseldorf fahren. Dort muss ich dann im Büro schlafen.“

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Die Mieterin der Wohnung auf der Faunastraße ist bereits ausgezogen. Trotzdem lebt Sabine K. nicht dort. Weil  in  der Wohnung zufällig Bauarbeiten stattfinden ...

Düsseldorf: Kronprinzenstraße, wegen dem Knie

Später will sie trotzdem in die Kronprinzenstraße umziehen. „Weil mein Knie schmerzt“, sagt die 24-Jährige. „Und weil ich es dann nicht so weit zum Büro habe.“ Aha. Das Urteil  soll am 1. September fallen.