Nach ÜberlebenskampfHappy End für den Findelwelpen „Carsten“

Welpe_Carsten

Noch etwas schüchtern, aber fast über den Berg: „Carsten“ hat jetzt bei einer Tierarzthelferin ein neues, liebevolles Zuhause gefunden.  

von Jonas Meister (meis)

Düsseldorf – Drei kleine Welpen, absolut hilflos und entsorgt wie Müll – so fanden Tierretter ein Hunde-Trio vor zwei Wochen in Mörsenbroich. Das Schicksal der Tiere berührte ganz Düsseldorf und überraschte jetzt mit einem Happy End. Denn für einen der Labrador-Mischlinge beginnt jetzt unter dem Namen „Carsten“ein ganz neues Leben.

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  • Happy End für den überlebenden Labrador-Mix-Welpen „Carsten“

Es war ein Kampf, der am Ende für sehr gemischte Gefühle gesorgt hat.

Am Abend des 8. März 2021 wurden an der Spatenstraße, mitten in einer Wohnsiedlung, drei Hundewelpen ausgesetzt.

Hundewelpen kämpften in Düsseldorf ums Überleben

Vollkommen ungeschützt lagen die kleinen Tiere einer Speiswanne am Straßenrand. Überleben konnten sie zunächst nur dank der schnellen Reaktion eines Passanten, der sofort die Tierretter alarmierte. Sie brachten die Labrador-Mischlinge nach dem Fund sofort in eine Tierklinik.

Tag und Nacht kämpften Ärzte und Tierarzthelfer hier um das Leben des Trios. In zwei Fällen leider vergeblich. So waren die beiden Hündinnen, von denen die Helfer eine liebevoll „Sunny“ tauften, zu schwach und starben knapp fünf Tage später, innerhalb weniger Stunden voneinander.

Labrador-Mischlinge in Düsseldorf litten an Virus-Infektion

Der Grund: Wahrscheinlich eine Infektion mit dem Parvo-Virus (Katzenseuche), die für junge Hunde lebensgefährlich sein kann. Dazu waren die Welpen auch durch Flöhe und Darmparasiten geschwächt.

Nach dem Tod seiner Schwestern, biss sich Rüde aus dem Wurf, der inzwischen „Carsten“ heißt, aber durch. In der Tierklinik wurde er Schritt für Schritt wieder aufgepäppelt, unter anderem von Lara S. (22).

Tierarzthelferin adoptiert ausgesetzten Welpen in Düsseldorf

Gerade zwischen der Tierarzthelferin und dem Mini-Labrador machte es dabei emotional offenbar schnell „Klick“. Die Folge: „Als ich ihn in der Klinik sah und pflegte, habe ich mich sofort verliebt und adoptiert. Noch ist er etwas schüchtern und bekommt Antibiotikum, aber es geht bergauf“, erklärte S. jetzt der „Bild“-Zeitung.

Leben von Labrador-Mix-Welpen „Carsten“ auf Messers Schneide

Nach Angaben des Tierheims stand das Überleben des etwa zweieinhalb Monate alten „Carsten“ nach dem Tod seiner beiden Geschwister zunächst weiter auf des Messers Schneide.

Weil der Labrador, der auf den Namen „Carsten“ getauft wurde, mittlerweile aber schon fit genug ist, konnte er jetzt aus der Tierklinik entlassen werden und sich seitdem in seinem neuen Zuhause einleben.

Einer der Gründe für das Happy End auf vier Pfoten ist die Tatsache, dass bisher niemand Besitzanspruch auf den kleinen „Carsten“ angemeldet hat.

Verdacht: Illegaler Züchter entsorgte kleinen „Carsten“ und seine Schwestern (†)

Anders als in dem Fall der 34 Hundewelpen, die Ende Februar in einem Transporter in Düsseldorf von der Polizei entdeckt wurden.

Hier werden aktuell die Besitzverhältnisse geklärt, nachdem Dokumente aus Ungarn aufgetaucht waren. Über ihre Anwälte hatten daraufhin mehrere Personen aus dem Ausland die Tiere als ihre beansprucht.

Im Fall von „Carsten“ und seinen Schwestern geht man davon aus, dass das Trio zu krank war und von einem illegalen Züchter „entsorgt“ wurde.