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Öffnungen in DüsseldorfSchlangen vor Kneipen – einer spricht aus, was alle denken

Bolker Straße

Düsseldorf: Vor einer Kneipe auf der Bolker Straße müssen die Gäste warten, um sich anzumelden.

Düsseldorf – Die Öffnung der Außengastronomie hat trotz mäßigen Wetters am Freitagabend viele Menschen in die Düsseldorfer Altstadt gelockt.

  • Gastro in der Düsseldorfer Altstadt wieder offen
  • Aber es gibt strenge Regeln
  • Coronaschutzregeln: Mitarbeiter geschult

„Wir hatten schon einen regen Zulauf“, sagte ein Sprecher der Polizei am Samstagmorgen (22. Mai).

Polizei und Ordnungsamt waren im Einsatz, um etwa am Rheinufer und an der Kö die Einhaltung von Abstandsregeln und Maskenpflicht zu kontrollieren.

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Größere Einsätze seien aber ausgeblieben, sagte der Polizeisprecher.

Wie eine Sprecherin der Stadt am Nachmittag mitteilte, wurden jedoch mehrere Ordnungswidrigkeitenverfahren wegen Nichtbeachtung der Maskenpflicht und der Mindestabstände eingeleitet.

Kurz nach Mitternacht habe man in einer Straße der Altstadt eine Menschenansammlung auflösen müssen. Die Räumung sei friedlich verlaufen.

Düsseldorfer Gastro öffnete pünktlich Freitagmittag

Pünktlich zum Mittag öffnete sich am Freitag (21. Mai 2021) nicht nur der Himmel für die Sonne. Um 12 Uhr durften Düsseldorfs Gastronomen nach sieben Monaten Zwangspause auch endlich wieder ihre Terrassen öffnen.

So auch im „Schwan“ an der Sternstraße in Pempelfort, wo Gastronomin Kerstin Rapp-Schwan (47) und ihre Mitarbeiter freudig aufgeregt die ersten Gäste begrüßten.

„Wir alle haben ein Bauchkribbeln vor Freude und Aufregung, dass es wieder losgeht. Es ist, als hätte ich noch nie Gastro gemacht“, sagt Kerstin Rapp-Schwan, die seit fast 20 Jahren erfolgreich selbstständige Gastronomin ist.

Innerhalb kürzester Zeit hatte sie mit ihrem Team den „Schwan“ in Pempelfort startklar für die Außengastronomie gemacht.

„Wir Gastronomen hatten der Politik zuvor immer gesagt, dass wir eine Vorlaufzeit von zwei Wochen brauchen. Auch, damit die Lieferanten nachkommen“, sagt Kerstin Rapp-Schwan. Die Vorlaufzeit gab’s nicht.

Corona-Schutzregeln in Düsseldorf: Mitarbeiter geschult

Zwar hat sie die volle Unterstützung ihrer Lieferanten für ihre Läden, dennoch zieht Kerstin Rapp-Schwan die Öffnungen ihrer anderen Schwan-Lokale (Burgplatz, Frankenstraße, Neuss) nach: Nach Pfingsten öffnet sie sie schrittweise – pro Tag eines. „Uns ist ganz wichtig, dass wir unsere Mitarbeiter nicht überfordern. Die meisten haben sieben Monate kein Tablett getragen, keinen Kochlöffel geschwungen“, erklärt sie.

Ware wurde bestellt, die Mitarbeiter hinsichtlich der aktuell geltenden Corona-Schutzregeln geschult.

Dazu gehört das Platzieren der Gäste, das Überprüfen, ob sie getestet, genesen oder geimpft sind. Das Wissen, dass ein Hausstand plus eine fremde Person oder zwei Hausstände mit maximal fünf Personen an einen Tisch dürfen, wobei Geimpfte, Genesene und Kinder runter 14 Jahren nicht mitzählen. Und wie die Nachverfolgung anzulegen ist. Was Letzteres angeht, so habe die Politik zuletzt immer eine App befürwortet.

Düsseldorf: Luca-App und Zettelwirtschaft

In vielen Bundesländern und NRW-Städten wird sie genutzt. „Wir arbeiten auch mit der Luca-App. Aber Düsseldorf möchte weiterhin Zettel haben“, sagt Rapp-Schwan.

Die Außengastronomie ist unberechenbarer: Spielt das Wetter mit? Wie viele Gäste kommen? Wie viel Ware muss bestellt werden? Der „Schwan“ startet daher mit einer um 30 Prozent verkleinerten Speisenkarte. „Hier und da wird anfangs bestimmt noch was schief gehen. Wir hoffen, dass die Gäste da tolerant sind.“

Gastronomen brauchen eine langfristige Planung

Kerstin Rapp-Schwan sieht positiv in die Zukunft. „Ich denke, dass wir gut durch den Sommer kommen, wenn Petrus mitspielt und wenn die Inzidenz weiter sinkt. Aber was ist im Herbst? Wir Gastronomen brauchen eine langfristige Planung. Die Perspektive fehlt derzeit. Es wäre respektvoll von der Politik, uns jetzt eine langfristige Prognose aufzuzeigen.“ Trotzdem glaubt sie fest an die Wiederkehr der Gastronomie: „Ich weiß, dass es wieder funktionieren wird. Und darauf freue ich mich!“

Düsseldorf: Die „längste Theke der Welt“ wieder offen

Sieben Monate lang glich die Altstadt aufgrund der Corona-Krise einer Geisterstadt. Die „längste Theke der Welt“ war dicht, durchlebte ihre schlimmste Durststrecke. Seit Freitag darf zumindest die Außengastronomie wieder öffnen.

Prompt kam wieder Leben in die Bude. Bereits um 10.30 Uhr pilgerten die ersten Düsseldorfer in die Stadt, um endlich wieder vor einer ihrer Lieblingsgaststätten zu sitzen.

Voraussetzung: Man war geimpft, genesen oder getestet. Kein Wunder, dass die Testzentren in der Altstadt alle Hände voll zu tun hatten. Ein Stäbchen in Mund oder Nase, dann noch wenige Minuten warten und es ging an ein frisch gezapftes Altbier.

„Das erste Alt vom Fass nach so langer Zeit“

Auch der Düsseldorfer Schausteller-Chef Oliver Wilmering ließ es sich mit seinen Kollegen nicht nehmen, endlich wieder den Uerige zu besuchen. „Das erste Alt vom Fass nach so langer Zeit – nie hat es so gut geschmeckt wie heute“, befand der Düsseldorfer.

Auf der Bolkerstraße hatte sich Jonges-Baas Wolfgang Rolshoven auf einen Espresso in die Sonne gesetzt. Er fand: „Es ist einfach schön zu sehen, wie unsere Altstadt zu neuem Leben erwacht.“