„Ruhestörung und Körperverletzung“Anwohner stellt Anzeige gegen Düsseldorfer Autokino

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Das Autokino Düsseldorf bietet Platz für rund 500 Autos.

Düsseldorf – In Zeiten der Coronakrise sind Autokinos wohl die beliebteste Freizeitaktivität der Menschen.

Das Düsseldorfer Autokino füllt Abend für Abend den Parkplatz, der immerhin eine Fläche für rund 500 Pkws bietet.

Auch deutsche Stars wie Tim Bendzko, Max Giesinger und Bülent Ceylan verlegten ihre Shows und Konzerte kurzerhand auf den Messeparkplatz.

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Doch könnte damit jetzt Schluss sein? Der Heimat- und Bürgerverein Lohausen-Stockum e.V. stellt sich nun gegen D.Live-Geschäftsführer Michael Brill, der für das Betreiben des Autokinos verantwortlich ist.

Düsseldorf: Heimat- und Bürgerverein gegen Autokino 

„Die Anzahl der Bürgerinnen und Bürger, die sich in den letzten Tagen Hilfe und Rat suchend an den Heimat- und Bürgerverein Lohausen-Stockum e.V. wandten, war so erheblich, dass wir dieses Schutzersuchen annehmen und unterstützen“, erklärt Vorsitzender Siegfried Küsel.

Die Anwohner seien wütend und empört: „Das Prozedere, das die Menschen um den Schlaf und die Gesundheit bringt, ist jeden Abend gleich: 500 Autos fahren unter hupen ein und hupen mit Unterbrechungen bis zum Ende der Vorstellung, um sich dann zwischen 23 Uhr und 24 Uhr mit einem lange andauernden Hupkonzert von bis zu 118 Dezibel zu verabschieden.“

Vorsitzender Küsel macht Michael Brill Vorwürfe

Küsel wirft Michael Brill vor sich nicht für den Begriff „Nachtruhe“ zu interessieren. 

„Stellvertretend für viele Bürgerinnen und Bürger fordern wir Herrn Brill auf sofort tätig zu werden und das Hupen sofort zu unterbinden. Wir fordern die Offenlegung der Genehmigung für das Autokino als auch für die Konzerte wie zum Beispiel Sido oder Brings“, so Küsel.

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Außerdem solle der Geschäftsführer den Panikplan, den Verkehrsplan und den Sanitärplan offen legen.

„Für viele unserer Bürger ist es perfide, dass zur Rechtfertigung des Autokinos von D-Live die Coronakrise herhalten musste, um gleichzeitig die Bürgerrechte massiv zu verachten.

Anwohner stellt Strafanzeige gegen Michael Brill 

Ein erster Anwohner habe bereits Strafanzeige gegen Michael Brill gestellt. EXPRESS liegt die Anzeige vor: „Hiermit stelle ich Strafanzeige gegen Herrn Brill wegen fortlaufender, massiver Störung der Nachtruhe [...] und in meinem Fall auch wegen Körperverletzung, weil sich die ständigen Unterbrechungen der Nachtruhe durch Lärm sehr negativ auf meinen Gesundheitszustand auswirken.“

Eine Stellungnahme von D.Live ist angefragt und noch ausstehend.