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Die „längste Theke“ wieder geöffnetAltstadt: Nichts ist mehr, wie es war

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„Hexe-Wirt“ Bülent Hali und seine Mitarbeiterin Maike Rosenfeld wagten auf der Bolkerstraße den Neuanfang.

von Colja Schliewa (cos)

Düsseldorf – Seit Montagmittag hat die „längste Theke der Welt“ wieder geöffnet.  Nach dem völligen Corona-Shutdown wagte  die Altstadt nach zwei Monaten einen völligen Neustart, bei dem niemand wissen kann, wie es wirklich weitergeht.  Eines wurde den Gastronomen nach der Wiedereröffnung sofort klar: Nichts ist mehr, wie es war.

Düsseldorf: Nicht jeder kann die Auflagen erfüllen

Der Enthusiasmus hielt sich in Grenzen. Wer dachte, die Menschen würden in Scharen nach dem Restart in die Altstadt pilgern, um sich endlich mal wieder ein leckeres Altbier hinter die Maske zu kippen, befand sich auf dem Holzweg. Es war ein äußerst zaghafter Neubeginn, bei dem erst einmal nur wenige Wirte wagten, ihre Lokale zu öffnen. Grund: Nicht jeder kann die strikten Auflagen erfüllen.

Dass die „längste Theke der Welt“ wieder geöffnet hat, bedeutet nämlich noch lange nicht, dass sich die Gäste dran stellen dürfen. Der Tresen ist tabu, bedient wird nur, wer an einem Tisch sitzt. An einem Tisch dürfen höchstens zwei Gäste sitzen, die mindestens 1,5 Meter Abstand zum nächsten Tisch haben.

Düsseldorf: Viele Kneipen könnten die Betriebskosten nicht decken

Auflagen, die für die meisten, kleinen Altstadt-Lokale einfach nicht zu erfüllen sind. Kneipen wie  „Knoten“, oder  „Hühnerstall“  bleiben deshalb freiwillig geschlossen. Die wenigen Gäste, die sie aufgrund der Vorschriften bewirten könnten, würden noch nicht einmal die Betriebskosten decken.

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Auf ein Neues: „Schlüssel-Chef“ Karl-Heinz Gatzweiler schloss seine Brauerei symbolisch mit dem Riesen-Schlüssel auf.

Das sieht bei den geräumigen Brauhäusern natürlich anders aus. Um Punkt 12 öffnete Karl-Heinz Gatzweiler mit einem riesigen Schlüssel symbolisch seine gleichnamige Brauerei auf. „Natürlich freuen wir uns darüber, dass es endlich wieder weitergeht“, sagte der „Schlüssel“-Inhaber. Auch wenn es nur sehr langsam losgeht. Aufgrund der Auflagen können wir derzeit nur ein Drittel unseres normalen Gästeaufkommens bewirten.“

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Uerige-Köbes Michael Bohmann darf seinen Gästen wieder das „leckere Dröppke“ servieren. Allerdings nur mit Maske.

Düsseldorf: Köbesse dürfen nur maskiert bedienen

Sieht bei den Kollegen vom Uerige nicht anders aus. Die maskierten Köbesse rollen derzeit nur wenige Fässer durch das berühmte Brauhaus. Drinnen wie auch draußen achten die Mitarbeiter penibel darauf, dass die Gäste in genügend Abstand zueinander vor ihrem „leckeren Dröppke“ sitzen. Auch hier gilt: Das Brauhaus darf nur mit Maske betreten werden. Erst wenn der Gast einen Sitzplatz in Abstand zu anderen gefunden hat, gibt’s ein Alt und der Gesichtsschutz darf runter. Beim Toilettengang ist die Maske dann aber wieder aufzusetzen.

Ein Martyrium, dass nur wenige Gäste auf sich nehmen möchten.  „Trotzdem sind wir alle froh, dass wir überhaupt wieder Bier servieren dürfen“, sagte Köbes Michael Bohmann, der wie seine Kollegen, ständig maskiert unterwegs sein muss.

Düsseldorf: „Manche werden wohl gar nicht mehr öffnen“

Eine der wenigen kleineren Lokale, die nun direkt wieder öffneten, ist die „Hexe“ auf der Bolkerstraße. Inhaber Bülent Hali: „Natürlich handelt es sich jetzt noch um einen ziemlich langsamen Start. Interessant wird aber, wie es sich in den kommenden Wochen entwickelt. Viele Gaststätten in der Altstadt können mit so wenigen Gästen nicht überleben. Die Junggesellenabschiede und Touristen bleiben aus. Das Düsseldorfer Publikum allein reicht nicht. Manche der kleinen Altstadtkneipen werden wohl gar nicht mehr öffnen können und sind am Ende. Wenn irgendwann alles wieder normal laufen sollte, werden wir eine andere Altstadt haben.“

Düsseldorf: Füchschen und Schumacher ziehen in der Altstadt nach

Am Dienstag sollen nun auch die Füchschen-Freunde wieder in ihren Bau dürfen.

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Beim Schumacher wird es noch einige Tage dauern, bis  nach dem Stammhaus auf der Oststraße, auch wieder der Goldene Kessel in der Altstadt ausschenkt. Schumacher-Chefin Thea Ungermann: „Wir haben uns entschlossen, erst einmal einen Schritt vor dem anderen zu machen.“