Teenie-Bluttat in DüsseldorfWann wird die Horror-Ruine im Hafen endlich abgerissen?

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In der alten Papierfabrik Hermes geschah am Wochenende die schlimme Bluttat. Einem 15-jährigen Mädchen wurde die Kehle durchgeschnitten. Jetzt fordern Politiker den schnellen Abriss der Horror-Ruine. 

Düsseldorf – Erst ein schwer verletzter Junge nach einem Absturz, dann der grausame Mord an einer 15-Jährigen: Die stillgelegte Papierfabrik Hermes wird mehr und mehr zum Horrorhaus. Jetzt gibt es die ersten Forderungen, den alten Kasten so schnell wie möglich abzureißen. Doch das könnte noch Monate dauern.

Zugang noch möglich

Ein Besuch bei der Gruselfabrik. Überall eingeschlagene Fenster, mit Stahlplatten verschlossene Türen. Und doch Möglichkeiten, ganz einfach in die alten Hallen zu kommen. Eine der Stahlplatten ist weggerissen, die Zugangstür aufgestemmt.

Es ist also immer noch leicht, in die alte Papierfabrik einzudringen. Dorthin, wo in der Nacht zu Sonntag eine 15-jährige bestialisch ermordet wurde. Der einzige Weg, solche Dinge zu verhindern, ist der Abriss. Aber das kann noch dauern.

„Wir warten noch auf die Ergebnisse des Bodengutachtens und die Abrissstatik“, sagt Markus Mertens, Chef von Rialto Capital in Köln – dem Eigentümer des Geländes.

Gutachten fehlen bislang

Erst wenn diese Gutachten vorliegen, kann Mertens den Abrissantrag bei der Stadt stellen. „Ich hoffe, das Bodengutachten in den nächsten 14 Tagen zu bekommen. In sechs bis acht Wochen könnten wir dann den Antrag stellen. Abrissbeginn wäre dann im Sommer“, sagt Mertens.

Das dauert vielen Beteiligten zu lange. „Das Gebäude sollte so schnell wie möglich abgerissen werden. Gerade nach dieser Geschichte vom Wochenende“, findet André Simon, für die CDU im Liegenschaftsausschuss.

Auch SPD-Ausschusskollege Frank Spielmann hofft auf schnelles Handeln. „Wir werden mit den Leuten aus der Verwaltung sprechen, dass man eine zeitnahe Lösung findet.“

Geisel will Ruine loswerden

OB Thomas Geisel: „Von unserer Seite aus spricht nichts dagegen. Je eher der Abriss kommt, umso besser."

Findet sicher auch der Investor. Die Sicherung des Geländes hat ihn nämlich bereits über 200.000 Euro gekostet. Der Abriss schlägt mit zwei Millionen zu Buche.

Wie stehen Sie zur Horror-Ruine? Soll man sie so schnell wie möglich abreißen. Oder kann sie noch länger stehen bleiben? Schreiben Sie uns: duesseldorf@express.de

Das Ding muss weg - aber schnell

Kommentar von Jörg Philippi-Gerle

Seit fast zehn Jahren ist in der früheren Papierfabrik nicht mehr gearbeitet worden. Seitdem gibt es nichts als Ärger.

Brandstiftungen, Körperverletzungen und  jetzt das tragische Teenie-Todesdrama. Die alte Fabrik im Schatten der schicken Neubauten des Medienhafens ist ein Schandfleck für die Stadt. Und muss schleunigst weg.

Denn sichern lässt  sich das Gelände ganz offenbar nicht mehr. Jeden Tag spazieren hier Menschen durch. Wohl wissend und ignorierend, dass das  erstens gefährlich und zweitens auch verboten ist.

Lieber heute als morgen sollten sich die Verantwortlichen der Ruine dazu entschließen, hier Fakten zu schaffen. Denn was Düsseldorf am allerletzten braucht, ist eine Pilgerstätte an einem Ort, wo gerade ein junges Mädchen getötet wurde.