+++ SERVICE +++ Rückruf Achtung, Gefahr lauert in diesem Hundefutter – Keime können tödlich sein

+++ SERVICE +++ Rückruf Achtung, Gefahr lauert in diesem Hundefutter – Keime können tödlich sein

Fünf Jahre danachDie Nacht, als Jahrhundertsturm „Ela“ Düsseldorf verwüstete

Ela_Mini-Serie_5_Jahre_danach_Folge_1_1

EXPRESS-Leserin Isabel Romeo fotografierte das Unwetter am 9. Juni 2014 vom Medienhafen aus.

von Jonas Meister (meis)

Düsseldorf – „Lothar“, „Xavier“ oder auch „Kyrill“ – Düsseldorf hat schon einige heftige Stürme erlebt. Doch was sich am 9. Juni 2014 über der Landeshauptstadt zusammen braute und dann innerhalb von Minuten entlud, dass hatte man am Rhein von nie erlebt.

Denn es war die Nacht, in der „Ela“ kam.

„Ela“ sorgte in Düsseldorf eine Stunde vor Sonnenuntergang für Finsternis

Schon am frühen Abend deutete sich an diesem Pfingstmontag vor genau fünf Jahren an, was da auf Düsseldorf zukommen könnte. Die Wolkenwand die sich nach einem heiß-schwülen Tag gen Rhein schob war da schon nicht mehr dunkelgrau, eher schwarz. Und dann, gegen 21 Uhr, etwa eine Stunde vor dem eigentlichen Sonnenuntergang wurde es dann finster, bevor die Wettergötter all ihrer Naturgewalt über der Stadt entluden.

Alles zum Thema Wetter

Zunächst kam der Regen, dessen Wassermassen Kellern und Tiefgaragen für Überschwemmungen sorgten. Dann zuckten am Himmel hunderte Blitze, gefolgt vom Wind, der schließlich eine Schneise der Verwüstung in Düsseldorfs Straßen, an den Häuser und in den wunderschönen Parks und Wäldern hinterließ. Innerhalb von Sekunden ließen Böen hundert Jahre alte Bäume umknicken wie Streichhölzer.

In der Spitze lagen die Windgeschwindigkeiten bei 142 Stundenkilometern!

Windböen ließen Bäume wie Dominosteine umfallen

Auf der Kö krachte dutzende schwere Äste der Platanen teilweise aus mehr als zehn Metern Höhe auf parkende Autos. Am Burgplatz hielt die Windrose auf dem Schlossturm dem Jahrhundertsturm nicht stand. Sie knickte ab und musste später von der Feuerwehr abmontiert werden.

Ela_Mini-Serie_5_Jahre_danach_Folge_1_2

Wind und Regen brachten Chaos über die Landeshauptstadt, so das auf den Straßen kaum ein Durchkommen war.

In Gerresheim wurde zum Schock der Anwohner eine riesige, 320 Jahre alte Blutbuche komplett entwurzelt, während die berühmte Himmelgeister Kastanie halbwegs ungeschoren davon kam.

Autofahrer auf der Oberkasseler Brücke sahen erster Hand, wie brutal die Kraft von „Ela“ war. Von hier konnten sie beobachten, wie der Sturm mit den Bäumen auf den Rheinwiesen kurzen Prozess machte. Teilweise fielen sie wie Dominosteine.

Am Ende forderte der Jahrhundertsturm sechs Todesopfer

Das größte Drama passierte fast zeitgleich in Reisholz. Weil das nächste, rettende Haus über 150 Meter entfernt lag, entschied sich eine neunköpfige Gruppe an der Henkelstraße sich in eine Gartenlaube zu flüchten. Eine Entscheidung, die tödlich endete. Denn nachdem eine große Pappel von einer Böe erfasst wurde, krachte der riesige Baum auf das Dach und zerquetsche den Schuppen wie eine Konservendose.

Während sich drei Personen unverletzt aus den Trümmern befreien konnten, mussten Retter einen Mann und zwei schwer verletzte Frauen (25, 30 ) befreien. Für die anderen drei Menschen kam jede Hilfe zu spät. Sie konnten nach stundenlanger Rettungsarbeiten nur noch tot geborgen werden.

Ela_Mini-Serie_5_Jahre_danach_Folge_1_3

Eine Leiche wird von Bestattern abtransportiert. In Düsseldorf forderte „Ela“ am Ende drei Todesopfer.

Es bleibt aber nicht die einzige Tragödie, die sich in dem Chaos abspielte. Im Linksrheinischen war in Krefeld ein Mann knapp 40 Minuten nach Beginn des Sturms war ein Mann in Krefeld auf seinem Fahrrad unterwegs. Dabei wird er von einem zwei Meter hohen Baum begraben, der dabei eine oberirdische Stromleitung abreißt. und begräbt schließend des Radfahrer unter sich. Der Stromschlag, den der 28-Jährige dadurch erleidet, ist ebenfalls tödlich. Am Ende forderte „Ela“ sechs Todesopfer.

Bundeswehr schickte Soldaten und Panzer zur Unterstützung

Insgesamt werden der Düsseldorfer Feuerwehr am 9. und 10. Juni 2014 genau 3101 Schadensorte gemeldet. Eine Zahl, die die Einsätze nach Orkan „Kyrill“ um fast das dreifache überschreitet! Am Ende waren mehr als 5000 Retter und Helfer der Stadt, der Feuerwehr und Technischen Hilfswerks (THW) im Einsatz. Doch das reichte nicht aus.

Denn wie schwer der Jahrhundertsturm Düsseldorf in dieser Nacht getroffen hatte, zeigt, dass die Bundeswehr zur Unterstützung angefordert wurde. In Friedenszeiten passiert das nur bei großen Katastrophen!