Düsseldorfer Gastro-LegendeVerleugnete Tochter von „Schnitzel-Poldi“(†90) klagt an

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Das letzte Foto aus dem Jahr 2019: Leopold Wagner alias „Schnitzel-Poldi“ auf seinem Krankenfahrstuhl.

von Colja Schliewa (cos)

Düsseldorf – Die Stadt trauerte, als bekannt wurde, dass der Düsseldorfer „Schnitzel Magier“ Leopold Wagner am 25. Mai im Alter von 90 Jahren verstorben war.

Die Umstände um seinen Tod sind und bleiben rätselhaft. Auch „Schnitzel-Poldis“ Leben wirft nun immer mehr Fragen auf. Nun meldete sich nämlich seine bis dahin unbekannte Tochter Sabine (Name geändert) bei EXPRESS. Sie klagt an: „Niemand in Düsseldorf kannte meinen Vater wirklich.“

Düsseldorf: Verleugnete Tochter von „Schnitzel-Poldi“ spricht über Leopold Wagner

Die Umstände, unter denen „Poldi“ starb, werden wohl nie richtig geklärt werden. Jedenfalls kam nun heraus: Leopold Wagner wurde auf dem Velberter Nordfriedhof in einem anonymen Urnengrab bestattet. Wieso er dort beigesetzt wurde und was er in Velbert wollte, bleibt schleierhaft.

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Seiner Tochter Sabine ist das auch ziemlich egal. Sie bekam nun Post von der Stadt Velbert, in der sie aufgefordert wurde, die 3.000 Euro an Bestattungskosten zu übernehmen.

„Ein absolutes Unding“, sagt Sabine W. Mein Vater hat mich schon als Kind ignoriert, wollte nie etwas von mir oder von seiner Enkeltochter wissen. Und jetzt soll ich für seine Beerdigung 3.000 Euro zahlen? Die Sache liegt jetzt bei meinem Anwalt.“

Tochter von Düsseldorfer Gastro-Legende „Schnitzel-Poldi“ klagt an

Sabine W. wohnt mit ihrer Tochter in Düren. „Dort hat er mich auch als Kind zurückgelassen. Wie ich später herausfand, um in Düsseldorf eine Metzgerei zu eröffnen. Das Geld hatte er sich von meinem Großvater geliehen und nie zurückgezahlt.“

Als Sabine W. herausfand, dass sich ihr Vater in Düsseldorf aufhielt, fuhr sie ihn besuchen. „Das war, als er das Lokal in Flingern hatte“, sagt sie. „Ich wollte nichts von ihm. Nur, dass er seine Enkeltochter kennenlernt. Er hat sich nicht einmal an unseren Tisch gesetzt und kein Wort mit uns gewechselt. Zum Schluss ließ er uns sogar unsere Schnitzel und Getränke bezahlen. Das war das letzte Mal, dass ich ihn sah.“

Was ihr allerdings auffiel, war die Scheinwelt, die sich ihr Vater aufgebaut hatte. Sabine W. klärt auf: „Er gab den tollen Wiener Schnitzelflüsterer. Dabei war er nie in Wien. Mein Vater stammte aus Brünn in Tschechien, kam von dort nach Deutschland.“ Ein weiteres Rätsel, dass Poldi mit ins Grab nahm …