Sex-Treffpunkt Angermunder BaggerseeDas sagen Anwohner, Badegäste und Ordnungsamt

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Der Angermunder Baggersee im Düsseldorfer Norden lockt Swinger an.

von Simon Küpper (sku)

Düsseldorf – Der Angermunder Baggersee ist der heißeste See Düsseldorfs – das Südufer ist ein Sextreffpunkt.

EXPRESS sprach mit Anwohnern, Badegästen und dem Ordnungsamt über den schlüpfrigen „Hotspot“ im Düsseldorfer Norden.

Das sagen die Anwohner aus Angermund zum Sex-See

Die Meinungen sind geteilt: „Man weiß ja, wo die Nackten sind. Da muss man ja nicht hin“, sagt eine Anwohnerin EXPRESS. Auch Klaus Haefs, der den Brief an NRW-Innenminister Reul mitschrieb, sagt: „Keiner will die FKKler vertreiben, aber es muss doch eine für alle zufriedenstellende Lösung geben.“

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Anwohner Klaus Haefs, hinter ihm: Autos im Halteverbot

Wenn sich mal ein Pärchen im Wald vergnüge, bekomme er das ja nicht mit, aber die mögliche Entwicklung mache ihm sorgen. „Wenn da mal einer niemanden abkriegt, kommt einer und macht es für Geld. Das findet man als Anwohner natürlich nicht so charmant.“

Die Anwohner erwarteten außerdem, dass etwa der Müll in den von der Stadt aufgestellten Tonnen entsorgt wird – und nicht in ihren Vorgärten.

Von dort müssen sie regelmäßig Chipstüten oder Bierflaschen aufsammeln.

Das sagen die Badegäste am See

Familie Stolz ist aus Mettmann zum See angereist. Fröhlich planschen Marcel und Ann-Cathrin mit Töchterchen Lea-Sophie und Hund Rufus im Wasser. „Wir sind zum zweiten Mal hier. Von einem Sextreff haben wir aber nichts mitbekommen“, sagen sie dem EXPRESS. Eine Freundin habe zwar etwas von einem Schwulen- und Lesbentreffpunkt erzählt, das sei ihnen aber noch nicht aufgefallen.

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Familie Stolz ist aus Mettmann zum Planschen nach Angermund gekommen.

Heiner Schmidt aus Essen kommt regelmäßig mit seiner Frau nach Angermund. „Baggersee ist einfach schöner als Freibad“, sagt er. Probleme habe er noch nicht gehabt, nur einmal sei er „geflüchtet“, weil ein paar Jugendliche neben ihm gekifft hätten. „Ich wollte nicht selbst high werden“, grinst er. Für den Parkplatz-Ärger der Anwohner hat er aber Verständnis. „Das ist sicher nervig.“

Und das sagt das Düsseldorfer Ordnungsamt

Auch bei der Stadt ist bekannt, dass der See trotz bestehenden Badeverbots „bei schönem Wetter gern und intensiv zur Erholung genutzt werden“. Das Ordnungsamt überwache „die Einhaltung zahlreicher Vorschriften des Landschaftsschutzes und des Immissionsschutzes durch stichprobenhafte Überprüfungen. Gleichzeitig gewährleistet die Polizei des Landes NRW die Verhütung und Bekämpfung von Straftaten – wie etwa Bedrohungen oder Beleidigungen oder auch exhibitionistischer Handlungen.“

Bislang sei aber keine Feststellung getroffen worden, die eine erhöhte Kontrollfrequenz rechtfertige. Zudem sei das Beschwerdeaufkommen auch eher als gering angesehen.