DüsseldorfStadt mit Maßnahme gegen lärmende Autoposer – die lachen sich kaputt

Mannesmannufer

Groß angekündigte „Lösung“. Städtische Arbeiter verlegten vor gut zwei Wochen die „Warnschwellen“ am Mannesmannufer in Düsseldorf.

von Michael Kerst (mik)

Düsseldorf – Es ist ihre neue „Spielwiese“: Seit einigen Wochen sind die Autoposer, die normalerweise am Wochenende die Kö unter ihrem Röhren erzittern ließen, zumindest zum Teil ans Mannesmannufer abgewandert. Die Stadt wollte sie mit Schwellen vergrämen – und erlitt eine peinliche Bauchlandung.

  • Stadt Düsseldorf will Autoposer-Szene vergrämen
  • Warnschwellen an Düsseldorfer Manndesmannufer sollen Autoposer und Tuner stoppen
  • „Verkehrsversuch“ in Düsseldorf krachend gescheitert

Mit einem großen medialen Aufschlag hatte der Düsseldorfer Oberbürgermeister Stephan Keller vor gut zwei Wochen die Abhilfe für die geplagten Anwohner des Mannesmannufers verkündet: „Warnschwellen“ sollten im Rahmen eines „Verkehrsversuchs“ die attraktive Meile am Rhein beruhigen.

Düsseldorf: Schwellen gegen Autoposer am Mannesmannufer

Zu den nun installierten Schwellen hatte OB Stephan Keller erklärt:

Allerdings sind die „Schwellen“ wohl eher für den Verkehrsunterricht im Kindergarten geeignet: gerade mal 30 Millimeter hoch, würden sie nicht einmal das Dreirad eines Vierjährigen stoppen.

Alles zum Thema Polizeimeldungen

Die Autoposer jedenfalls lachen sich über so etwas nur noch kaputt.

Autoposer in Düsseldorf: Für Anwohner ist der Krach die Hölle

„Am Wochenende war es die Hölle“, erzählen zwei Anwohner, die aus Furcht vor den hochaggressiven Randalierern anonym bleiben wollen. „Hier röhrten die Motoren, es wurde rumgebrüllt, und Passanten wurden angemacht. Übrigens: Düsseldorfer Kennzeichen haben wir nicht gesehen – die kommen alle von außerhalb.“

Eine der Betroffenen sagt: „Das war jetzt schon das zweite Wochenende, an dem ich bei einer Freundin übernachtet habe, weil ich hier schlicht kein Auge zu bekommen hätte.“

Düsseldorfer Polizei schickt genervte Anwohner zum Ordnungsamt weiter

Zahlreiche Anwohner hätten bei der Polizei angerufen, berichten die Betroffenen: „Von dort wurden wir ans Ordnungsamt verwiesen. Und dort sagte man uns, man habe anderswo in der Stadt unglaublich viel zu tun.“

Und so wundert es nicht, dass eine Stadtsprecherin auf EXPRESS-Anfrage antwortet, man habe „keine Feststellung über Zusammenkünfte der Poserszene ausgemacht“. Wenn man nicht gucken geht!

In der Nacht zum Sonntag (28. März) nämlich trafen sich auf der Kö rund 100 zum Teil aggressive Menschen, von denen die Polizei viele der Autoposer- und Tuningszene zurechnet.

Düsseldorfer Schwellen gegen Autoposer sind richtig teuer

Immerhin rund 5000 Euro kostet der Versuch mit den Miniatur-Schwellen laut Mitteilung der Stadt.

Für dasselbe Geld hätte man auch fünf „Berliner Kissen“ kaufen können, die seit Jahren bestens erprobt und auch in Frankreich als „Coussins berlinois“ sehr beliebt sind.

Die sind mehr als doppelt so hoch und damit eine echte „Gefahr“ für die Spoiler tiefergelegter Boliden.

Das sagt die Stadt Düsseldorf zu ihrem „Schwellen-Projekt“

Auf die EXPRESS-Frage nach der Wirksamkeit der neuen Schwellen bleibt die Antwort der Stadtsprecherin ziemlich unkonkret: „Die Stadt Düsseldorf wird auch zukünftig gemeinsam mit der Polizei gegen die Poserszene vorgehen.“