+++ FAHNDUNG +++ Wer kennt ihn? Mit Messer gedroht – Kölner Polizei sucht Räuber, der kleine Kinder ausrauben wollte

+++ FAHNDUNG +++ Wer kennt ihn? Mit Messer gedroht – Kölner Polizei sucht Räuber, der kleine Kinder ausrauben wollte

Ein Dampfer für DüsseldorfWird die „Mannheim“ die neue Attraktion am Rhein?

Raddampfer Mannheim Museum

Aktuell dümpelt der Schaufelraddampfer in Mannheim vor sich hin. Bis 2021 muss das Technoseum eine andere Verwendung für das Schiff finden und hat damit Interesse beim Düsseldorfer Schifffahrtmuseum geweckt.

von Jonas Meister (meis)

Düsseldorf – Ein ausrangierter Schaufelraddampfer lässt in Mannheim die Wogen hochschlagen. Das Museum für Technik und Arbeit - Technoseum - möchte das Schiff gerne loswerden und nach Düsseldorf übergeben; eine Aktionsgemeinschaft aus Bürgern und lokalen Vereinen hat sich aber seiner Rettung für die Quadratestadt verschrieben.

Schaufelraddampfer „Mannheim“: Restaurierung könnte laut Experten Millionen kosten

Gekämpft wird mit Zahlen: Das Museum im Besitz von Stadt und Land argumentiert, die Instandsetzung würde mehreren Gutachten zufolge bis zu vier Millionen Euro kosten. Das könne ein Haus mit einem Budget von zehn Millionen Euro im Jahr nicht stemmen, sagt Museumsleiter Hartwig Lüdtke. Hinzu kämen jährliche Unterhaltskosten von mehreren Hunderttausend Euro.

„Eine Entwicklung wie bei der Gorch Fock wollen wir hier nicht haben“, sagt Lüdtke mit Blick auf die Kostenexplosion bei der Sanierung des Segelschulschiffs der Deutschen Marine. Das seit 2018 nicht mehr der Öffentlichkeit zugängliche Schiff sei auch kein Besuchermagnet gewesen.

Alles zum Thema Rhein

Der Stiftungsrat des Technoseums will die Trägerschaft von Stadt und Land abgeben. Die Vorsitzende des Rats, Kunststaatssekretärin Petra Olschowski (Grüne), betont: „Wir wollen einer noch zu gründenden Privatinitiative in Mannheim die Möglichkeit bieten, die Trägerschaft des Schiffes zu übernehmen.“ Darüber hinaus sei auch das Interesse der Stadt Düsseldorf an dem Schiff erfreulich.

Schaufelraddampfer „Mannheim“: Umzug nach Düsseldorf stößt am Neckar auf Widerstand

Wenn mit der Privatinitiative die Aktionsgemeinschaft „Rettet den Raddampfer“ gemeint sein sollte, wird der Stiftungsrat auf Granit beißen. Nach dem Angebot einer Kölner Werft koste die Sanierung weniger als 300.000 Euro, die das Museum leicht aus Rücklagen zahlen könne, sagt der Unternehmer Rolf Götz von der Gruppierung: „Die Zahlen des Technoseums sind abwegig.“

Der Gemeinderat stehe mit Ausnahme der Grünen hinter dem Erhalt des historischen Ausflugsdampfers für bis zu 2500 Gäste in Mannheim.

Raddampfer Mannheim

Die heutige „Mannheim“ wurde 1929 in Düsseldorf als Ausflugsschiff in Dienst gestellt.

Götz beschwört die Tradition der Schifffahrt an der Mündung des Neckars in den Rhein. „Es wäre eine Schande, wenn ein Unikat aus Mannheim verschwinden würde, einer Stadt mit zwei Flüssen - jede andere Stadt wäre stolz auf ein solch gut erhaltenes Schiff.“

Düsseldorf: Museumsschiff soll nicht mehr an einer Brücke in Mannheim vor sich hin dümpeln

Die vom Museum eingemottete Binnenschifffahrtsausstellung hätte darin einen angemessenen Platz. Auch für kulturelle Veranstaltungen sei die 1980 außer Betrieb genommene und 1986 als schwimmendes Museum hergerichtete „Mainz“ geeignet. Ihre zweizylindrige Verbund-Dampfmaschine lässt das Herz von Schifffahrtsnostalgikern höher schlagen.

Derzeit dümpelt das Wasserfahrzeug ohne Betriebs- und Liegegenehmigung und nur noch aus Kulanz der Stadt unter der Kurpfalzbrücke vor sich hin. Bis nächstes Frühjahr müsse eine Lösung gefunden werden, sagt Museumschef Lüdtke.

Hier lesen Sie mehr: Traurige Statistik – So unpünktlich sind die Züge am Düsseldorfer Hauptbahnhof

Die Freunde und Förderer des Schifffahrtmuseums Düsseldorf finden, dass historische Verbindungen für das Verlegen des Dampfers in die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt sprechen.

Düsseldorf: Schaufelraddampfer könnte in seine Heimat am Rhein zurückkehren

Denn dort wurde das Schiff von der Dampfschifffahrts-Gesellschaft für den Nieder- und Mittelrhein 1929 in Dienst gestellt. Überdies böte das über 80 Meter lange Schiff hervorragende Räumlichkeiten für ein Flachbodenschiff des Schifffahrtsmuseums, meint der Vereinschef Ernst Lamers. „Ein Schiff im Schiff wäre eine tolle Attraktion.“

Lamers hält die von Götz bezifferten Kosten der Sanierung von wenigen Hunderttausend Euro für unrealistisch. Das „Geschenk“ werde weit teurer: „Wenn man das Schiff wiederherrichten lassen will, wird das sicher ein bis zwei Millionen Euro kosten.“ Und die Folgekosten für die Stadt seien ungewiss. Bis Klarheit über die weitere Nutzung herrscht, dürfte noch viel Wasser den Rhein herunterfließen. (dpa)