Ekel-Prozess in DüsseldorfLehrer schickt Sex-Fotos an Schülerinnen und fliegt auf

Dü_ Schmuddel-Lehrer

Stefan K. im Düsseldorfer Amtsgericht.

von Barbara Kirchner (kir)

Düsseldorf – „Boah: Ist das ekelig“, so der Kommentar der damals 15-jährigen Sabrina (Namen geändert) als sie das Video ihres Lehrers kopierte, dass er ihr gerade per Snapchat zugeschickt hatte.

Darauf war zu sehen, wie sich der 43-jährige Pädagoge selbst befriedigte. Und das war nicht das einzige pornografische Material, das Stefan K. einer Schülerin zukommen ließ. Weil er aufflog, sah man sich am Mittwoch vor Gericht wieder.

Düsseldorf: Lehrer schickte Videos und Nacktfotos an zwei Schülerinnen

Dort musste sich Stefan K. wegen Verbreitung pornografischer Bilder an Jugendliche unter 18 Jahren verantworten. Sabrina kannte den Lehrer aus einem Ökonomie-Kurs und über eine weitere Schülerin, die ebenfalls Porno-Bildchen von Stefan K. bekam – auf dem Schulhof!

Alles zum Thema Trennung

Die drei chatteten dann über den gleichen Kanal. Aber man tauschte auch über WhatsApp und Snapchat Bilder aus. Verschämt erklärte der Lehrer vor Gericht: „Wir hatten ein gutes Verhältnis, fast wie ein Vertrauenslehrer.“ Sabrina sei immer wieder in der Schule angeeckt und habe sich dann bei ihm ausgesprochen.

„Ich habe dann jegliche Distanz verloren,“ erklärte der 43-Jährige, der verdrängte, welche Position er für die Mädchen einnahm.

Düsseldorf: Schmuddel-Lehrer erklärte, dass er „unter einer Trennung“ litt

Einmal schickte er ein Bild, auf dem er mit entblößten Unterleib zu sehen war. Und darüber erschien der Spruch: „Ich könnte mir mit Dir nach der Schule noch ein Hotelzimmer gönnen.“

Am heftigsten war aber das Video, auf dem er sich stöhnend selbst befriedigte. Stefan K.: „Ich war damals in den Winterferien in Australien. Ich litt unter der Trennung von meiner Freundin und fühlte mich einsam.“ So habe er sich betrunken und dann die Aufnahmen verschickt. Das Video habe er erst vor der Verhandlung in der Akte das erste Mal gesehen. „Ich kann mich daran nicht mehr erinnern.“ An das Nacktbild aus der Nacht, das er am nächsten Morgen sendete schon: „Ich habe ihr geschrieben, dass das too much ist und sie es löschen sollte.“

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Düsseldorf: Seinen Job als Lehrer kann Stefan K. vergessen

Doch Sabrina speicherte sie alle: „Sonst hätte mir die Direktorin doch nie geglaubt“, erklärte die Schülerin. Auch deshalb wurde Stefan K. gleich nach den Ferien zu Schulbeginn ins Lehrerzimmer zitiert und mit den Vorwürfen konfrontiert. „Der Arbeitgeber will mich loswerden. Ich habe meine Karriere aufs Spiel gesetzt und stehe jetzt quasi vor dem Nichts.“

Das besagte Foto machte in der Zwischenzeit übrigens unter den Schülern die Runde. Stefan K.: „Ich habe es über Facebook zugeschickt bekommen. Und es sofort wieder gelöscht.“ Jetzt will er sich einen neuen Job suchen, denn als Lehrer ist er erledigt. Der Prozess wird fortgesetzt.