Altstadt-Party trotz CoronaPolizei muss Freitreppe in Düsseldorf schon wieder räumen

Burgplatz gesperrt

Gleiches Bild wie vor einer Woche: Samstagnacht (27. Juni) um 0.10 Uhr mussten Polizei und Ordnungsamt wieder die Freitreppe am Burgplatz in der Düsseldorfer Altsadt wegen Überfüllung räumen.

von Jonas Meister (meis)

Düsseldorf – Neues Wochenende, gleiches Bild. So lässt sich die Lage am Freitagabend (26. Juni) in der Altstadt wohl am besten zusammenfassen. Denn bei bestem Sommerwetter passiert hier genau das, was Stadt und Polizei befürchtet hatten (hier lesen Sie mehr).

Trotz Corona wurde in Düsseldorf Party gemacht, als hätte es die Pandemie nie gegeben. Und das dürfte jetzt Konsequenzen haben.

Düsseldorfer Altstadt: Zwei Sperrungen von Polizei und Ordnungsamt in knapp 30 Minuten

Um 0.10 Uhr ging es Samstagnacht einfach nicht mehr. Rund um den Burgplatz war es so voll, dass das Ordnungsamt keine andere Wahl hatte, und das bedeutete: „Räumung“.

Alles zum Thema Corona

„Kurz nach Mitternacht erhielten die Kollegen ein Amtshilfegesuch des OSD. Anschließend sperrten die Einsatzkräfte zunächst gemeinsam die Freitreppe ab“, berichtet die Polizei gegenüber dem EXPRESS.

Doch damit war der Einsatz noch nicht beendet. Knapp 30 Minuten später, um 0.41 Uhr, ging es nämlich auf der Kurze Straße rund um die Brauerei „Kürzer“ weiter. Auch hier das gleiche Prozedere: Zu viele Menschen, die sich nicht an die Regeln der Coronaschutzverordnung hielten und so die nächste Räumung provozierten.

Düsseldorfer Altstadt: Keine Randale mit der Polizei, Besucheransturm wird trotzdem Folgen haben

Wie kurz zuvor am Rhein, kam dort ebenfalls die Hundertschaft zum Einsatz, leider wie selbstverständlich in voller Montur. Nach den Flaschenwürfen vom letzten Wochenende ging die Polizei auf Nummer sicher. Positiv: Die Situation eskaliert nicht.

„Das Publikum zeigte sich insgesamt sehr uneinsichtig und 'diskussionsfreudig'. Es blieb allerdings nur bei lautstarken, verbalen Auseinandersetzungen mit den Kollegen“, heißt es aus dem Polizeipräsidium.

Hier lesen Sie mehr: Zweiter Unfall am Pop-up-Radweg an der Düsseldorfer Cecilienallee

Welche Konsequenzen die erneute Räumung jetzt an den kommenden Sommerwochenende in der Altstadt mit sich bringt, dürfte in den nächsten Tagen verkündet werden. Das es welche geben wird, steht außer Frage.

Ist doch genau das eingetreten, was nicht nur OB Thomas Geisel erkannt hat: Viele denken offenbar Corona ist vorbei, doch dem ist noch lange nicht so!

Party bei Sommerwetter: Bundeskanzlerin mit eindringlichem Appell an die Bürger

Passenderweise wandte sich Bundeskanzlerin Angela Merkel am Samstagmorgen in einer Video-Botschaft bezüglich der deutschen EU-Ratspräsidentschaft erneut an die Menschen im Land und erneuerte ihre Forderung, das Coronavirus weiterhin ernst zu nehmen.

Angela Merkel wendet sich in Video an die Menschen in Deutschland Es sei aktuell besonders wichtig, „die Verbreitung des Virus weiter einzudämmen”, sagte Merkel. Dazu sei nicht nur die Politik, sondern jeder einzelne Bürger gefragt. „Nehmen Sie es ernst, denn es ist ernst”, so Merkel. „Das habe ich am 18. März gesagt und ich sage es immer noch”, verwies die Kanzlerin auf ihre viel beachtete Rede zu Beginn der Corona-Krise.

Die Gefahr, die vom Virus ausgehe, sei weiterhin ernst. Nur vergesse man es in Deutschland sehr schnell, da die BRD – in Sachen Erkrankungen und Todesfälle – bislang einigermaßen gut durch die Krise gekommen sei.

Ansprache von Merkel: Corona-Gefahr noch nicht gebannt

Aber: „Wir müssen es weiter als unsere Verpflichtung ansehen, dass jeder einzelne unser Schicksal in der Hand hat. Und zwar, indem wir uns an die Regeln halten: Mindestabstand, Mund-Nasenschutz und Hände waschen.”

Wie in der Nacht zu Samstag zu sehen war, ist diese Botschaft bei vielen Düsseldorfern noch nicht angekommen. Aber nicht nur hier, denn auch in Köln gab es Probleme mit den Massen (hier lesen Sie mehr).