Kuriose Maßnahme in DüsseldorfPolizei deckt sich mit 550 Litern Speiseöl ein – das ist der Grund

Ein Aktivist der letzten Generation wird von Polizeibeamten am Graf-Adolf-Platz von der Straße getragen.

Die Polizei Düsseldorf hat Speiseöl besorgt, um Klimakleber von den Straßen zu lösen. Das Symbolbild wurde am 6. Februar 2023 in Düsseldorf am Graf-Adolf-Platz aufgenommen.

Die Polizei in Düsseldorf hat mehrere hundert Liter Speiseöl besorgt. Der Grund für diese ungewöhnliche Besorgung: Klimakleber!

Die ersten Polizeibehörden in Nordrhein-Westfalen haben sich bereits mit Hunderten Litern Speiseöl eingedeckt, um festgeklebte Klima-Aktivisten von Straßen zu lösen. Für die Einsätze bei den Straßenblockaden werden auch Holzspachtel benötigt.

Laut einer Abfrage des Landesamts für Zentrale Polizeiliche Dienste (LZPD) hatten zu Beginn der Woche 18 von 47 Kreispolizeibehörden 550 Liter Speiseöl für rund 1630 Euro beschafft.

Düsseldorf: Polizei setzt Speiseöl gegen Klimakleber ein

Hintergrund: Mitte vergangener Woche waren die Polizeibehörden angewiesen worden, dass alle 10.000 Beamte im Streifendienst und in den Hundertschaften das Lösen von festgeklebten Klima-Aktivisten und -Aktivistinnen lernen sollen.

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Die Materialien sollten jeweils dezentral beschafft werden. Am besten geeignet – so hieß es in einer internen Handlungsanweisung der Polizei – sei Sonnenblumenöl. Zudem brauche man Holzspatel. Die Düsseldorfer Polizei will nach Angaben eines Sprechers zum Beispiel 75 solcher Sets zusammenstellen.

In der Landeshauptstadt hatte es zuletzt wie auch in Köln Aktionen von festgeklebten Klima-Aktivisten und -Aktivistinnen gegeben. Die Polizeibeamten werden auch per Video geschult, wie man eine festgeklebte Hand ohne Schäden mithilfe eines Holzspachtels und Sonnenblumenöl von der Straße lösen kann. Das dauert in der Regel rund fünf Minuten, bis die Person befreit ist.

Sonnenblumenöl soll Klimakleber deutlich schneller von der Straße lösen

Bislang war es so, dass bei den Klima-Kleber-Einsätzen extra ein Spezialteam anrücken musste, um die Festgeklebten zu befreien. Doch das dauerte viel zu lang, es kam zu erheblichen Behinderungen im Berufsverkehr. Die Beamten wurden auch eindringlich davor gewarnt, Aceton bei den Kleber-Einsätzen zu benutzen.

Das Löse- und Reinigungsmittel sorgt beim Einatmen für Schwindel, Übelkeit, Kopfschmerzen oder sogar zu einem Herz-Kreislauf-Versagen. Bei Schwangeren sei die Anwendung sogar verboten. Nur: Die Polizisten können nicht wissen, ob eine Aktivistin schwanger ist. Daher ist Speiseöl nun die erste Wahl.