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Düsseldorfer OB will nachbessernPop-up-Radweg: Es wird weiter rumgedoktert

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Im feinen Zwirn auf den Fahrradsattel: OB Thomas Geisel am Samstag bei der Eröffnung des - inzwischen extrem umstrittenen - Pop-up-Radweges.

von Michael Kerst (mik)

Düsseldorf – Es ist das politische Thema der Woche in Düsseldorf: der umstrittene Pop-up-Radweg an der Cecilienallee.

Jetzt musste OB Geisel  zugeben, dass eigentlich sinnvolle Projekt in der Umsetzung noch (mindestens!) jede Menge Kinderkrankheiten hat. Daran festhalten will er trotzdem und deshalb eine ganze Menge Nachbesserungen machen lassen.

Langsam wird das Ganze lächerlich!

Umstrittener Pop-up-Radweg in Düsseldorf: So versucht der OB, sich rauszureden

Ein stolzes Sümmchen von 70.000 Euro hat der „Radweg auf Widerruf“ den Steuerzahler bereits gekostet. Und obwohl er bei Bürgern wie Fachleuten eigentlich nur für Kopfschütteln sorgt, will die Stadt offenbar noch ordentlich Geld nachschießen, um an dem Projekt weiter herumzudoktern.

Zunächst allerdings versuchte der OB, sich selbst ein wenig aus der Verantwortung zu nehmen: Er sei in die Planung nicht involviert gewesen, die sei auch ein „politisches Bedürfnis“ aus den Ratsfraktionen gewesen und „kurzfristig erdacht“ worden. Er selbst sei skeptisch gewesen und habe bei einer ersten Besichtigung vor Ort gedacht: „Schön ist anders …“

Dennoch – das muss sich Geisel vorhalten lassen, wenn das alles wirklich so war – machte er bei der Eröffnung gute Miene zum bösen Spiel, schwang sich im feinen Zwirn auf den Fahrradsattel und radelte mit zufriedenem Gesicht los. Es ist halt Wahlkampf!

Umstrittener Pop-up-Radweg in Düsseldorf: Mit der heißen Nadel genäht

Und was er jetzt so wortreich dazu sagt, bedeutet im Klartext: Das ganze Projekt war vollkommen mit der heißen Nadel genäht und überhaupt nicht zu Ende gedacht. Dennoch: „Lieber ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende“ … das ist nicht der Schluss, den der OB aus diesem Desaster zieht.

Hier lesen Sie mehr: Kritik am Pop-up-Radweg - OB Geisel nennt das Populismus

Dabei gibt es zahllose Punkte, die der Leiter des Amtes für Verkehrsmanagement, Florian Reeh, „Konflikte“ nennt:.

Umstrittener Pop-up-Radweg in Düsseldorf: Das sind die Knackpunkte

  • Für den Radweg wurden die Parktaschen an der Cecilienallee gesperrt. So fiel nicht nur eine Fahrspur für die Radler weg, sondern auch noch eine zweite für Ersatzparkplätze. Statt vier Spuren gibt nur noch zwei an der Cecilienallee.
  • Der Panoramablick auf den Rhein wird deshalb jetzt durch eine wahre Blechschlange versperrt.
  • Zwischen Oberkasseler Brücke und Homberger Straße verläuft der Radweg bisher einspurig in der falschen Richtung. „Wir haben Linksverkehr“, räumt Geisel ein. Das soll sich jetzt ändern: Ab sofort dürfen Radfahrer in beide Richtungen fahren – was sie sowieso schon gemacht haben.
  • Irre auch: Der Radweg gilt nur am Wochenende. Den Beschluss aus der Politik, ihn während der Sommerferien auch durch die Woche gelten zu lassen, will Geisel in der heutigen Ratssitzung wieder kippen lassen. Praktisch jedenfalls müssen vor jedem Wochenende die rot-weißen Baken auf die Straße geräumt und nach dem Wochenende wieder weggeräumt werden. Die Markierungen auf der Straße bleiben und verwirren die Autofahrer völlig.
  • Und dann noch das: Wegen querender Autos von den Parkplätzen müssen jetzt am Radweg sieben (!) Ampeln aufgebaut werden, die in der ursprünglichen Kalkulation nicht drin waren …